[FSFE PR][DE] FSFE: "Microsofts Ungeziefer verändern den Konzern zu einer multiplen Persönlichkeit" - "Kunden sollten wissen, mit wem sie Geschäfte machen!"

Free Software Foundation Europe (FSFE) press at fsfeurope.org
Mon Sep 20 12:38:23 CEST 2004


FSFE: "Microsofts Ungeziefer verändern den Konzern zu einer multiplen
Persönlichkeit" - "Kunden sollten wissen, mit wem sie Geschäfte machen!"

"Der Softwarekonzern scheint durch die permanente Plage mit Viren und
Würmern eine multiple Persönlichkeit zu entwickeln. Seine Kunden
sollten sich Sorgen um den Gesundheitszustand ihres Geschäftspartners
machen", wie Joachim Jakobs, Pressesprecher der Free Software Foundation
Europe (FSFE) feststellt.

Letzten Mittwoch berichtete das Handelsblatt über den Versuch des
Softwarekonzerns, eine Beteiligung der FSFE als Drittpartei an seinem
Berufungsverfahren gegen die EU-Kommission zu verhindern. In einem Brief
an den Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) Bo Vesterdorf
erklärten Microsofts Anwälte in einer Zeile, daß sie keinen förmlichen
Einspruch gegen die FSFE erheben wollten. Nur um dann aber auf den
folgenden zwei Seiten zu erläutern, warum es keinen Grund für eine
Beteiligung des "Kompetenzzentrums für Freie Software" am Luxemburger
Gericht gäbe. Ein Konzernsprecher allerdings widersprach dieser
Darstellung gegenüber dem Handelsblatt und behauptete, es sei um so
besser, je mehr Parteien beteiligt seien. Ob dieser plötzliche
Meinungswandel darauf zurückzuführen ist, daß Microsoft mittlerweile
die Übernahme der Anwaltskosten durch die beteiligten Drittparteien
verlangt hatte, ist nicht bekannt. 

Jakobs fasst die widersprüchlichen Aussagen zusammen: "Es scheint, als
ob die Linke bei Microsoft nicht weiß, was die Rechte getan hat." Oder
es sei ähnlich wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde - abhängig
davon, was gerade vorteilhafter scheint. "Beide Möglichkeiten sollten
die Geschäftspartner von Microsoft beunruhigen: Sie sollten erkennen,
daß für den Konzern alle Maßnahmen gerechtfertigt scheinen, die das
Monopol erhalten." Die FSFE versichert diese Politik auch in Zukunft im
Auge zu behalten, denn sie schade der Europäischen Wirtschaft. Offenbar
zöge der Konzern keine Lehren aus den zahlreichen internationalen
Prozesse der vergangenen Jahre.

"Wir möchten gerne alle privaten und professionellen Softwareanwender
daran erinnern, daß Bewahrung und Erhaltung der Freiheit im
Informationszeitalter ein kostspieliges Unterfangen ist", wie der
Präsident der FSFE, Georg Greve unterstreicht. Spenden [1] würden daher
dankend angenommen.

[1]   http://www.germany.fsfeurope.org/help/spenden.html

Über die Free Software Foundation Europe (FSFE)

   Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige
   regierungsunabhängige Organisation, die sich allen Aspekten der
   Freien Software in Europa widmet. Zugang zu Software
   entscheidet, wer wie an der digitalen Gesellschaft teilnehmen
   kann. Daher erlauben die Freiheiten, Software zu verwenden, zu
   kopieren, zu ändern und weiterzuverteilen, wie sie in der
   Definition der Freien Software beschrieben werden, gleiche
   Chancen im Informationszeitalter. Diese Problematik ins
   öffentliche Bewusstsein zu rücken und durch Unterstützung der
   Entwicklung Freier Software die Freiheit der Menschen zu
   gewährleisten, sind die Kernanliegen der FSFE, welche im Jahr
   2001 als Schwesterorganisation der amerikanischen FSF gegründet
   wurde.

   Weitere Informationen: http://www.germany.fsfeurope.org



-- 
Joachim Jakobs <jj at office.fsfeurope.org>
Press Speaker - FSF Europe (http://fsfeurope.org)
In der Roede 24, 64367 Mühltal (Tel: +49-179-6919565)