Hallo!
Sry, ist schon ein paar Tage her:
On Sat, 2016-11-26 at 14:14 +0100, Franz Gratzer wrote: [...]
OpenMedia hat eine Webseite eingerichtet über die es möglich ist MEPs anzumailen und sie aufzufordern gegen die sogenannte "link tax" einzutreten:
<Political Lobbying 101> Solche Fanklub-Aktionen, wo jeder in 5 Sekunden einen Link klickt und dann EU-Parlaments-Abgeordnete zugespammt werden, bringen wenig konstruktives und es wird "dort" - EU-Parlamentarier sowie deren Assistenten - auch genauso interpretiert und empfunden. 50k "likes" auf Facebook haben ja auch kaum Wert bei sowas, weil es trivial automatisierbar ist. Auch fertige Texte mit copy-paste-und-wegschicken fällt in die Kategorie.[0]
Der politische Wert ist praktisch 0 (auch wegen [0]) - und auch deshalb gab es z.B. bei der Patent-"Schlacht" (die ich "damals" näher miterlebt/gemacht hab;-) keine derartigen Aktionen, Links, Texte, .... von der patent-kritischen Seite.
Schon mehr helfen ein paar Emails, die die Leute wirklich selber schreiben, und wirklich die persönliche Situation - das läßt auf der Empfängerseite auch Rückschlüsse auf die Anzahl der Betroffenen zu - und mögliche/wahrscheinliche Folgen und Implikationen darstellen. Das schreibt man auch so, daß das Otto Normalpolitiker (halbwegs) verstehen und nachvollziehen kann, weil dort sitzen kaum andere herum (da mal ein Nachrichtensprecher oder dort eine Schauspielerin, aber das Rest sind fast alle beamtete Berufspolitiker).
Und die schickt man auch *nur* an den *inhaltlich* Zuständigen der jeweiligen Partei der (eigenen) nationalen Fraktion (und einem SPÖ- Abgeordneten wird man mitunter anders argumentieren müssen wie bei ÖVP - mag bei einer Linksteuer nicht so arg verschieden sein, aber bei Patenten ist es das halt). Im EU-Parlament gibt es (auch) "Arbeitsteilung" innerhalb der nationalen Fraktionen und die anderen Abgeordneten der nationalen Fraktion stimmen idR 1:1 so, wie der inhaltlich Zuständige es rät bzw. selber abstimmt (weil umgekehrt ist es idR auch so).
D.h. es ist auch schlau, den Lebenslauf des zuständigen Parlamentariers zu überfliegen, um eine grobe Idee zu haben, wo der herkommt, was der gelernt hat - falls überhaupt;-) - und was der wohl schon wissen wird und wo man damit ansetzen kann. Und dem natürlich die Worte auch in den Mund zu legen, mit der die Kollegen mitzeihen kann.
Und analog kann man auch andere Lobbying-Organisationen/Pressure-Groups wie auch und nicht zuletzt AK, ÖGB, WK, IV i.ä. angehen, weil die sind im Grunde auch nichts anderes (dort laufen auch die Vertreter der großen Firmen u.a. Interessensgruppen rum und betreiben Lobbying - und das in ihrer Arbeitszeit). D.h. die Rechteverwerter, Medienkonzerne und wer immer sonst noch das in der EU eingeworfen hat (anders kommt es nicht zu "EU-Gesetzen") machen das ja auch seit Jahren. </Political Lobbying 101>
Das hat jetzt nichts konkret mit dem Thema obig verlinkter Abstimmung als solcher zu tun oder wie ich persönlich dazu stehe, sondern die Aktion mit dem Link wird der Sache mbMn mehr schaden als helfen.
MfG, Bernd
[0]: Letztendlich ist es trivial, derartiges mit gefakten EMail- Adressen per Script zu verschicken - die "dort" wissen das auch BTW.