Hallo,
anbei ein Leserbrief den ich an den ÖAMTC sandte:
Beginn der weitergeleiteten Nachricht:
Datum: Thu, 4 Sep 2014 20:07:52 +0200 Von: Gregor Horvath gh@gregor-horvath.com An: leserforum@autotouring.at Betreff: Das gläserne Auto
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für ihren sehr interessante Artikel "Das gläserne Auto" in der Auto Touring vom September 2014.
Herr Wiesinger schreibt: "Der Fahrer muss Herr seiner Daten bleiben. Nur er entscheidet, welche er wem zu welchem Zweck zur Verfügung stellt!"
Das ist aus meiner Sicht völlig richtig. Aber leider mit der derzeit üblichen proprietären Software technisch und rechtlich nicht realisierbar. Denn bei proprietärer Software wird die Funktionsweise als Betriebsgeheimnis betrachtet und daher das Verstehen der Funktion für Andere verboten und technisch verhindert. Niemand außer dem Hersteller darf lt. Lizenz bzw. Werknutzungsbewilligung wissen welche Daten wie erhoben, verarbeitet, gespeichert und weitergeleitet bzw. kopiert werden.
Bei mechanische Bauteilen wie z.B. einem Kolben kann der Hersteller nicht verbergen welche Funktion er im Auto erfüllt, bei Software ist das leider möglich. Niemandem ist verboten ein Auto zu zerlegen um zu verstehen was es tut. Proprietäre Software verbietet das.
Aufgrund dieses grundlegenden Problems von proprietärer Software wurde vor mehr als 30 Jahren freie Software [1] und Lizenzen (GPL) erfunden, die dem Nutzer die Freiheiten Verstehen, Verwenden, Verbreiten und Verändern garantiert. Nur mit diesen Freiheiten kann die Kontrolle über die Software bzw. Daten und letztlich sein Auto beim Eigentümer bleiben.
Wenn der Besitzer Herr über sein Fahrzeug und dessen Daten bleiben soll, muss die Forderung des ÖAMTC als Interessensvertretung der Autobesitzer daher eine nach freier Software im Auto sein.
[1] https://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html
Hallo Gregor, das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht. :)
Liebe Grüße Franz
On Thu, 2014-09-04 at 20:09 +0200, Gregor Horvath wrote:
Hallo,
anbei ein Leserbrief den ich an den ÖAMTC sandte:
Beginn der weitergeleiteten Nachricht:
Datum: Thu, 4 Sep 2014 20:07:52 +0200 Von: Gregor Horvath gh@gregor-horvath.com An: leserforum@autotouring.at Betreff: Das gläserne Auto
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für ihren sehr interessante Artikel "Das gläserne Auto" in der Auto Touring vom September 2014.
Herr Wiesinger schreibt: "Der Fahrer muss Herr seiner Daten bleiben. Nur er entscheidet, welche er wem zu welchem Zweck zur Verfügung stellt!"
Das ist aus meiner Sicht völlig richtig. Aber leider mit der derzeit üblichen proprietären Software technisch und rechtlich nicht realisierbar. Denn bei proprietärer Software wird die Funktionsweise als Betriebsgeheimnis betrachtet und daher das Verstehen der Funktion für Andere verboten und technisch verhindert. Niemand außer dem Hersteller darf lt. Lizenz bzw. Werknutzungsbewilligung wissen welche Daten wie erhoben, verarbeitet, gespeichert und weitergeleitet bzw. kopiert werden.
Bei mechanische Bauteilen wie z.B. einem Kolben kann der Hersteller nicht verbergen welche Funktion er im Auto erfüllt, bei Software ist das leider möglich. Niemandem ist verboten ein Auto zu zerlegen um zu verstehen was es tut. Proprietäre Software verbietet das.
Aufgrund dieses grundlegenden Problems von proprietärer Software wurde vor mehr als 30 Jahren freie Software [1] und Lizenzen (GPL) erfunden, die dem Nutzer die Freiheiten Verstehen, Verwenden, Verbreiten und Verändern garantiert. Nur mit diesen Freiheiten kann die Kontrolle über die Software bzw. Daten und letztlich sein Auto beim Eigentümer bleiben.
Wenn der Besitzer Herr über sein Fahrzeug und dessen Daten bleiben soll, muss die Forderung des ÖAMTC als Interessensvertretung der Autobesitzer daher eine nach freier Software im Auto sein.
[1] https://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html
Austria Fellowship Mailing List Fellowship-Austria mailing list Fellowship-Austria@lists.fsfe.org https://lists.fsfe.org/mailman/listinfo/fellowship-austria
Am Thu, 04 Sep 2014 21:53:39 +0200 schrieb Franz Gratzer franz.gratzer@fsfe.org:
Hallo Gregor, das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht. :)
danke. Es hat sogar der Chefredakteur zurückgeschrieben und sich bedankt, hätte ich jetzt nicht so erwartet.
In dem durchaus kritischen Autotouring Artikel wird erwähnt, dass auf europäischer Ebene gerade ein Vorschlag eine einheitlich offene herstellerunabhängige Datenplattform für die Fahrzeugdaten aufgrund des Widerstands der autoprudzierenden Länder abgelehnt worden ist.
Ist die FSFE in diesem Bereich in Brüssel aktiv?
fellowship-austria@lists.fsfe.org