Liebe Liste,
nochmal zum Thema Refund: Gute Neuigkeiten! Heute sind 30€ für die Rückgabe der mitgelieferten Windowslizenz meines neugekauften Thinkpads eingetrudelt. Die Information wie es geht fand ich im Heise-Forum: http://tiny.cc/LenovoRefund. Allerdings wusste man bei mir auch schon gleich beim ersten Anruf der Hotline Bescheid (scheint sich rumgesprochen zu haben :) und schickte mir ein Formular (siehe Anhang), das ich ausgefüllt und abgeschickt habe und voilà: eine verkaufte Windowslizenz weniger.
Um es klarzustellen: Es geht hier nicht um Neid! Ich bin zwar kein Fan des proprietären Lizenzmodells, aber schließlich bin ich ja tolerant und die, die dieses Lizenzmodell bevorzugen, sollen gerne dafür bezahlen und die Firma soll auch gerne ihr Geld erhalten. Aber ich will doch um Himmels Willen nicht, dass eine Firma in Redmond an mir und vielen anderen sich eine goldene Nase (http://www.heise.de/newsticker/meldung/102425/) für eine Software verdient, die ich und viele andere gar nicht verwenden (zumal ich auch noch eine gültige XP-Lizenz von meinem alten Notebook habe).
Folgende Schritte in Richtung (mehr!) vorinstallierter freier Software auf dem Desktop halte ich für sinnvoll:
1. Windowslizenz verkaufen, falls wirklich gar nichts anderes mehr geht. Denn wer sich Windows kaufen will, der tut das auch; dann lieber weiterverkauft, als eine weitere Lizenz neu bei MS erworben. Was OEM-Versionen anbelangt, scheint mir folgendes Urteil von Bedeutung zu sein: http://www.jurpc.de/rechtspr/20000220.htm
Wenn sich die Rechtslage nach den zwei Urheberrechtskörben unserer lieben Vorratsdaten- und Software-Patent-Zypries nicht geändert hat und mich mein laienhaftes juristisches Verständnis nicht täuscht, heißt das: Wenn die Lizenz sagt, du darfst die Software nicht weiterverkaufen, ist diese Klausel in Deutschland ungültig und du darfst es doch. 2. Refund. Ein Schritt weiter und schon besser. Ziel ist hierbei, die Hersteller zur Schritt 3 zu ermutigen.
3. Computer (besonders auch gute Notebooks!) ohne OS.
4. Das Ziel: Preinstalled GNU as an option :)
Ich finde, wir sollten hier mit der FSFE _unbedingt_ mehr tun! Wie wärs denn mit einer Initiative ala "Get half of your money back and donate the other half to freedom" oder so? Vielleicht könnte die FSFE ja auch juristische Hilfe für Präzedenzfälle beim Einklagen des Refunds anbieten unter der Bedingung, dass man das Geld dann an die FSFE spendet :).
Solche Klagen gab es, zumindest in anderen Ländern - durchaus mit Erfolg, ja immer wieder: http://www.golem.de/0709/54970.html.
Soviel zu meinem heutigen Pamphlet ;). Sorry für den langen Text, aber ich bin echt der Meinung, dass es hier eine "Front" gibt, an der man effektiv für freie Software kämpfen kann. Aber vielleicht tun der OLPC, EeePC, DELL und Lenovo ja auch schon das ihrige?
Grüße Michael