* RA Stehmann:
Gerade im GNU-Bereich gibt es zahlreiche geheime Mailinglisten, auf die gewöhnliche Entwickler keinen Zugriff haben. Das hat sich in den letzten zehn, zwanzig Jahren sicherlich gebessert, und die undemokratischen Prozesse sind auch zu einem gewissen Grad nachvollziehbar: Wir wollen nicht, daß die GPL irgendwann per Mehrheitsentscheid den Copyleft-Status endgültig verliert. Trotzdem ist es mitunter ärgerlich.
Wie Software durch eine bloße "Mehrheitsentscheidung" den Copyleftstatus "endgültig" verlieren kann, ist mir nicht klar.
Wäre die FSF ein deutscher Verein mit passender Satzung, könnte die Mitgliederversammlung einen Vorstand wählen, der dann die Voraussetzungen dafür schufe, einen neue Version der GPL zu erstellen, die kein Copyleft mehr durchsetzt. Wegen “any later version“ wirkte sich das dann unmittelbar auf sehr viel Software aus.
Zunächst einmal ist die Entwicklung Freier Software für Außenstehende sehr transparent, denn sie können meist jeden einzelnen Entwicklungsschritt, bis hin zu jedem Commit verfolgen.
Das ist in dieser Allgemeinheit falsch, siehe Oracle Berkeley DB. (Das hat nichts mit Oracle zu tun, das war schon zu Sleepycat-Zeiten so.)
Ein Projekt andererseits, welches nicht hinreichend transparent macht (oder machen kann), was es von seinen Committern erwartet, dürfte in ernste Schwierigkeiten geraten.
Es gibt manchmal eine unglaubliche Trägheit, sowohl bei den Nutzern als auch bei den Entwicklern. So wirklich vorhersehbar ist das nicht.