On Thursday 29 November 2007 19:31, Bjoern Schiessle wrote:
Ich habe auch nicht gesagt, dass Wasserzeichen die gleichen Probleme wie DRM haben. Meine Aussage war, dass man mit Wasserzeichen zwar die Probleme von DRM löst, dafür aber evtl. andere Probleme schafft.
Entscheidend wir sein, wie mit den Wasserzeichen weiter verfahren wird, wie einige schon richtig bemerkt haben: die Tatsache, dass sich ein Werk mit einem Wasserzeichen, was ich gekauft habe irgendwo im Internet findet beweisst nicht eindeutig, dass ich sie illegal weitergegeben habe. Die Frage ist, wer hat die Beweislast? Muss ich beweisen, dass ich es nicht war (was ich vermutlich nicht kann, sondern nur, dass ich es wahrscheinlich nicht war)? Oder muss der Ankläger beweisen, dass ich es war.
Wenn mir nachgewiesen wird, dass ich die Kopie illegal weitergegeben habe, dann muss ich in einem Rechtsstaat die Konsequenzen im Zweifelsfall vor Gericht ausfechten.
Das eigentliche Problem ist doch, dass sich unsere Welt verändert hat. Durch die Digitaltechnik sind heute Wissen, Information, Musik,... kein knappes Gut mehr sondern für jeden überall und jederzeit abrufbar. Die Industrie versucht mit verschiedenen Mitteln diese Knappheit künstlich wieder herzustellen. Das kann in meinen Augen aber nicht funktionieren, man kann die Zeit nicht zurück drehen.
So argumentiert auch Volker Grassmuck und - wenn ich mich richtig entsinne - Lawrence Lessig, es wirft uns aber vor ein großes Problem, was Adrian klar aufgezeigt hat: Irgendwie müssen die Produktionskosten wieder hereinkommen.
Selbst für Freie Software ist das nicht selbstverständlich und wir sind immer noch auf der Suche nach tragfähigen Finanzierungsmodellen in der breiten Masse.
Wer also sagt: Alles muss kostenlos kopierbar sein, der muss aus meiner Sicht auch bereit sein, die Arbeitsleistung zu entlohnen.
Gruß, Bernhard