Florian Haas mail@florianhaas.net wrote:
Matthias-Christian Ott wrote:
Hallo Fellows,
in letzter Zeit scheint sich eine Abkehr von DRM abzuzeichnen. Mehrere Plattenfirmen versuchen ihre Inhalte mittels Formaten wie MP3 zu verkaufen. Schon vor einigen Monaten sorgten angebliche Wasserzeichen in Inhalten, die via Apples iTunes vertrieben worden, für Aufruhr [1].
Heute erschien ein interessanter Artikel darüber bei Indymedia [2].
So können die Firmen die Verbreitung der Dateien genau nachvollziehen, selbst wenn diese in freien Formaten wie Ogg/Vorbis gespeichert sind. Ich meine, das hebt dieses ganze Problem doch in eine höhere Ebene.
Ich bin vielleicht blind, aber ich sehe das Problem nicht zu 100%. Die (Audio)Daten sind mit freier Software benutzbar. So weit, so gut.
Ja, wie gesagt, die Software ist nun nicht von Relevanz. Das meinte ich mit höherer Ebene.
Irgendwie ist so etwas doch der totale Entzug der Freiheit und geht doch weiter als bisher bekannte Systeme, denn DRM kann man klar erkennen und durch Einsatz freier Software vermeiden.
Wo wird die Freiheit entzogen? Ich kann mit den Daten machen was ich will. Keinerlei technische Beschränkungen.
Na ja, so technisch gesehen schon. Aber stell dir vor, ein Freund sendet dir eine Datei und auf einmal bist du mitschuldig, weil man das die Verbreitung durch Wasserzeichen verfolgen kann.
Glücklicherweise wird man diese Techniken nicht gegen freie Software einsetzen können und man ist ja nicht gezwungen diese Inhalte von diesen Firmen zu kaufen, aber z.B. könnte man diese Techniken nutzen um DRM Systeme zu realisieren, die noch viel schlimmere Ausmaße haben als die heutigen.
Die Beschränkungen sind komplett weg. In meinen Augen besser als DRM.
Für freie Software vielleicht. Aber ich denke, dass diese Systeme sicher in Kombination mit DRM zum Einsatz kommen, denn sonst kann der "Diebstahl" ja nicht festgestellt werden und das System hat keine Wirkung mehr. Denn wenn du den Inhalt mit freier Software wiedergibts, dann ist das Wasserzeichen ja egal (selbst wenn du die Datei "unrechtens" kopiert hast).
Die vorgeschlagene Kennzeichnung halte ich aber doch für gesetzlich notwendig, denn bei DRM gibt es ja auch entsprechende Kennzeichen.
In meinen Augen müsste bereits jetzt klar gesagt werden, ob/dass personenbezogene Daten in den Dateien sind. Es würde mich übrigens stark wundern wenn die Vertreiber das nicht lautstark betonen um "Raubkopierer" abzuschrecken (das ist ja letztendlich der Sinn der Wasserzeichen).
Warscheinlich sind diese Wasserzeichen ohne DRM nicht sonderlich nützlich und es handelt sich um eher um Psychologie zur Abschreckung.
In meinen Augen sollten genau zwei Nummern in einer der Dateien sein: Eine Anbieterkennung und eine Song-ID. Die Kombination Anbieter+SongID sollte für jede eeinzelne Datei eindeutig sein. Das würde Allen entgegen kommen: Anbieter können weiterhin den Ursprung einer Datei zurückverfolgen (Die haben ja 'ne Datenbank, die AnbieterID+SongID mit Kundennummer verknüpft), aber Außenstehende könnten nicht anhand der Daten sehen wem sie gehören.
Na ja, wie wollen die denn ohne DRM die Daten zurückverfolgen? Mit sowas schrecken sie vielleicht Menschen ab die Dateien über P2P Netzwerke zu verbreiten.
Meiner Meinung nach kommt diese Technologie mit DRM zum Einsatz und dient dann dazu Mitschnitte beim Abspielen zu verhindern und die Verbreitung zu kontrollieren. Aber solche Wasserzeichensysteme haben sowieso nur mit Überwachung den gewünschten Effekt.
Na ja, vielleicht verwandelt sich dieses Problem dann in ein reines Gesellschaftsproblem und die Software bleibt außen vor.
LG, Florian Haas
Mit freundlichen Grüßen Matthias-Christian