Hallo Michael,
* RA Stehmann anwalt@rechtsanwalt-stehmann.de [2010-12-02 10:27:37 +0100]:
- Warum wir von Freier Software sprechen und nicht von von "Open Source
Software" ist hinlänglich bekannt.
Die durch die Lizenz dem Lizenznehmer eingeräumten Freiheiten entscheiden, ob ein Programm Freie Software ist.
Das würde ich nicht ganz so eng sehen. Manchmal gibt es Software, die zwar eine Freie-Software-Lizenz hat, für den Anwender ist es aber teilweise keine Freie Software mehr.
Z.B. kann es sein, dass ein Webmailer komplett unter GPL steht. Der Anwender, der den Webmailer benutzt hat aber nichts von den Freiheiten, sondern nur der Anbieter der Software. In dem Fall ist es für den Anweder keine Freie Software. Wichtig ist, dass der Anwender die Software für jeden Zweck verwenden, verstehen, verbreiten und verbessern darf.
- Die FSF, FSFE, FSFI, FSFLA sind voneinander unabhängige
"Schwester"-Organisation, die gleiche Ziele verfolgen. wie si diese Ziele verfolgen, hängt vom jeweiligen kulterellen Umfeld ab. Dieses ist im "alten" Europa ein anderes als in Nordamerika oder Indien oder Lateinamerika.
Siehe auch http://www.fsfe.org/about/fsfnetwork.de.html
Der Computer ist das wichtigste Werkzeug im 21. Jahrhundert. Adressat Freier Software ist der mündige Nutzer dieses mächtigen Werkzeuges. Dieser soll befähigt werden, den Computer und Computernetze nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen einsetzen zu können. Er soll nicht vom Computer beherrscht werden und damit von denjenigen die proprietäre Software entwickeln und verbreiten.
Es geht also um die Freiheit des Computernutzers. Das ist politisch - wie jedes "Empowerment" -, da eine bestimmte Verteilung von Macht bewusst gewollt ist.
Siehe dazu auch unseren Text zur Theodor Heuss Verleihung: http://www.fsfe.org/freesoftware/society/democracy.de.html
Viele Grüße Matthias