Hallo David,
# David Rabel david.rabel@gmx.de [23.06.2015 @ 12:30]:
Wie seht ihr die Sache? An welchem Punkt nehmt ihr ruhigen Gewissens das proprietäre Produkt? Wenn es besser ist? Wenn es free-to-use ist? Wenn es keine freie Alternative gibt? Gar nicht?
Vorweg: Ich nutze einige proprietäre Produkte. Aber ruhigen Gewissens? Eigentlich nie. Und das liegt nicht daran, dass ich möglicherweise die Entwickler solcher Produkte finanziell unterstütze (das würde ich bei Freier Software auch machen), sondern weil ich sonst einfach ein Stück Software auf meinem Computer habe, das 1) meinen Idealvorstellungen widerspricht und 2) eine Art "Risikofaktor" darstellt in dem Sinne, dass ich alleinig den Entwicklern der Software vertrauen muss und dass keine anderen unabhängigen Entwickler ein Auge darauf werfen können.
Zudem habe ich früher schon öfters die Erfahrung gemacht, dass proprietäre Software plötzlich von den Entwicklern aufgegeben wurde und dann nutzlos wurde, obwohl ich evtl. sogar Geld dafür ausgegeben habe.
Ähnlich wie Tobias habe ich eine virtuelle Maschine mit einem Windows-System am Laufen, v.a. aus geschäftlichen Gründen, um Software meiner Kunden zu testen, die unter Wine nicht oder nur mit Bugs lauffähig ist. Ansonsten nutze ich proprietäre Software nur, um mir deren Funktionen anzuschauen und dann einen Freie-Software-Ersatz zu finden (meist auch für Kunden oder Freunde).
Generell finde ich aber, dass das jeder Mensch für sich entscheiden kann, welche Software er auf seinen privaten Computern verwendet. Bei einigen Anwendungsfällen, wie bei Deinem, besteht ein Konflikt zwischen (ich nenne es mal) Moral/Sicherheitsbedürfnis und Zeitersparnis/Bequemlichkeit. Alles hat seine Berechtigung.
Viele Grüße Max