Hallo Michael,
Am 26.03.21 um 14:38 schrieb Dr. Michael Stehmann:
Das Problem ist halt, dass man es auch so sehen kann, dass man RMS "von der Beteiligung an Freier Software" ausschließen will, weil man mit ihm nichts zu tun haben möchte und ihm keine Plattform geboten werden soll.
nein, er kann ja weiter an Freier Software entwickeln, will ich ihn nicht von ausschließen, nur weil er ein Arsch ist. Von mir aus darf er gerne Code schreiben und über Code reden, aber ansonsten soll er sich aus der Community raushalten. Er kann auch weiter privat von seiner persönlichen Freiheit Gebrauch machen und andere Menschen beleidigen und niedermachen. Nur wer sagt, dass diese Freiheit keine Konsequenzen haben darf? Warum ist hier die persönliche Freiheit von Stallman höher zu hängen, als die Freiheit der Mitglieder der Freien Software Bewegung sich nicht beleidigen lassen zu müssen? Warum sollen sie die Misogynie und Bigotterie eines Vorstands ertragen?
Fraglich ist daher, ob der Umgang mit RMS und den anderen Boardmitgliedern der FSF tatsächlich den Regeln und Werten entspricht, die wir in unserer Gemeinschaft und unseren Projekten leben wollen. ("was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem anderen zu!")
Die goldene Regel ist dafür ungeeignet. Wenn, dann ist es der kategorische Imperativ: Folgt mein Handeln einer Maxime, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre? Behandel ich andere Menschen nicht als bloßes Mittel, sondern auch als Zweck an sich? Wenn es Stallman um die Menschen in unserer Bewegung gehen würde und nicht bloß um sich selbst, würde er freiwillig vom FSF-Vorstand zurücktreten.
Viele Grüße Christian