Hallo Tobias,
das Du it uns hier diskutierst und mithilfst Leute aufzuklären, finde ich sehr gut! Deshalb antwort ich auch. :) Was mir bei Deinen Ausführungen fehlt, ist manchmal der größere Zusammenhang.
Am Tuesday, 20. December 2011 22:20:46 schrieb Tobias Platen:
Microsoft bedroht mit Secure Boot oder Restricted Boot die Freiheit von 90 Prozent der PC Anwender.
Ja, aber es ist nicht nur Microsoft allein, welches die Freiheit der Anwender bedroht. Viele der Anwender sehen hier die Bedrohung gar nicht und TPM wird ihnen als etwas verkauft, was die Sicherheit "herhöht". Die Sicherheitsexperten sagen, dass das für bestimmte Szenarien auch gilt.
Bei der Aufklärung anderer ist es wichtig die Mechanismen und Motive zu erklären. Wir dürfen nicht so verkürzen, wie es manche Werbeagentur, Politiker oder Publikation es tun. Aus meiner Sicht wollen wir die Zusammenhänge vermitteln, durchaus mal im feineren Detail.
Apple ist als einziger Notebookhersteller von Microsoft weitgehend unabhängig. Alle anderen empfehlen Windows 7. Microsoft nimmt freie Software noch weniger ernst als Apple und soll auch schon GPL-Verletzungen begangen haben. Apple dagegen veröffentlicht Teile von Mac OS X als freie Software. Einige dieser Komponenten sind auch unter freien Betriebsystemen wie ÉtoiléOS (http://etoileos.com/) verwendbar.
Auch ich halte Apple für einen Hersteller, der die Vielfalt erhöht, was im Markt für Endbenutzergeräte wirklich sehr wichtig ist. Auch wenn ich Apple für ein sehr proprietär eingestelltes Unternehmen halte. In Teilen auch proprietärer als Microsoft. Aber da Apple zur Zeit eher 5% des Marktes im Bereich der universellen festen und tragebaren Arbeitplätze hält, kann es weniger Schaden anrichten. Apple hatte aber schon mal mehr Dominanz und gerierte sich da, proprietärer als Microsoft.
Wir wissen leider nicht genau, was Apple-Vertreter in den verschieden Gremien genau tun. Vielleicht wollen sie das doch und setzen mit durch, das Restricted Boot überhaupt möglich wird.
Gut möglich, die selbe Gefahr geht genauso von anderen Herstellern aus welche Windows 7 empfehlen, bisher hat Apple kein TPM. Ältere Macs hatten ein TPM, da Apple die Installation von Mac OS X auf PCs verhindern wollte,
Eine eingebaute TPM Hardware könnte durchaus sinnvoll sein, sofern der Nutzer die Freiheit erhält hier seine eigenen (Wurzel)zertifikate einzubringen und andere zu löschen. Technisch leicht umsetzbar durch einen echten Taster, die früheren Spezifikationen der TCP schrieben das wohl auch vor.
dies ist Apple nicht gelungen. PearC (http://pearc.de/) bietet recht günstige PCs mit Mac OS X an und verletzt dessen Lizenz, Apple hat bisher nichts gegen PearC unternommen.
Ich denke doch, dass Apple das weitesgehend erfolgreich verhindert. PearC scheint sich vor allem an Endanwender in Deutschland zu richten. Für andere Betriebssystem empfehlen sie eine weitere Festplatte.
Alle Hersteller, die ein besseres Ergebnis erzielen als Apple empfehlen Windows 7 oder bieten Windows Phones an.
Apple empfiehlt Mac OS X und die Maschinen von Apple sind nicht ohne zu bekommen. PC Hardware ist jedoch von einigen Anbietern ohne Windows zu bekommen. Hier ist Apple für mich gerade schlechter als einige der konkurrierenden Hardwareanbieter.
Wie ist denn der Stand von Gnustep? Als ich for vielen Jahren mal geschaut habe, war der Stand noch recht untauglich für den Alltag.
GNUstep ist momentan recht brauchbar, nur haben die wenigsten Mac User von GNUstep gehört.
Für viele Nutzer ist schon ein GNU System mit Gnome oder Plasma Desktop der populären GNU Distributionen nicht tauglich. Und ich erwarte, dass GNUstep deutlich schlechter als die genannten ist. Gibt es schon Organisationen, welche im breiteren Produktivbetrieb GNUStep nutzen?
Ein wachsender Marktanteil von Mac OS X kann die Bekanntheit von GNUstep steigern, da Objective-C am Mac populärer ist als unter anderen Plattformen.
Wenn wir GNUstep jemanden empfehlen, dann sollte GNUStep für diese Person auch eine gute Erfahrung anzubieten haben. Kennst Du eine Live-DVD für GNUStep, damit wir uns ein schnelles Bild von dem Stand machen können?
Da der Markanteil vom Mac trotz der hohen Preise wächst, kann es sinnvoll sein freie GNU/Linux Distributionen auch für den Mac anzubieten.
Diese Distributionen gab es ja schon, als in Macs noch PowerPC Prozessoren verbaut worden sind. Die heutigen GNU Distributionen sollten eigentlich alle auf Macs laufen. Ich selbst lasse von 1999 an bis heute GNU auf Apple-Tragrechner-Hardware laufen, mit verschiedenen Distributionen. Z.B: Suse, Linuxppc, Debian. Also, die werden schon angeboten. Was nun?
Gruß, Bernhard