Hallo Volker,
# Volker Diels-Grabsch [Juli 23, 2016 12:45 ]:
eine interessante Entwicklung bei den Messagern zeichnet sich ab. Das proprietäre "Wire" ist Freie Software geworden:
Danke für den Hinweis, hab ich noch gar nicht mitbekommen. Schön finde ich, dass tatsächlich eine FS-Lizenz gewählt wurde und nicht nur einfach der Quellcode öffentlich gemacht wurde (Stichwort "Volksverschlüsselung").
Allerdings weiß ich nicht, wie man diese Entwicklung einordnen kann. Ist das ein großer Schritt? Oder einfach nur ein weiterer unter den vielen Messagern, die man irgendwie verwenden möchte, aber irgendwie dann lieber doch nicht?
Naja, natürlich ist es ein Schritt vorwärts und zeigt, wie wichtig Freie Software im Zusammenhang mit Sicherheitsprodukten wahrgenommen wird. Allerdings wird meine Euphorie dadurch gebremst, dass die Serverseite nicht Teil dieser Veröffentlichung wurde. Das bedeutet weiterhin, dass die Infrastruktur zentralisiert ist (und dadurch leicht blockierbar ist) und der Anbieter dort nach Gutdünken schalten und walten kann. Nicht zuletzt – aber da kenne ich Wire bisher nicht gut genug – weiß man ja auch nicht, was mit eventuell anfallenden Metadaten geschieht.
Kurzum: Freie-Software-Messenger gibt es bereits (Telegram), von daher keine riesige Sensation. Solche mit Freie-Software-Servern, die zudem hürdenlos Federation unterstützen, muss man allerdings mit der Lupe suchen. Signal möchte Federation unterbinden, Kontalk gibt es nur für Android, XMPP/Conversations ist IMO noch etwas zu frickelig, trotz OMEMO.
Also gilt es, weiterhin Druck auf Projekte wie Telegram und Wire auszuüben, Federation zu erlauben. Oder wir warten auf P2P-Projekte wie Briar oder ToX.
Lesenswerte Links zu Messenger, Federation, P2P: Torsten: https://blog.grobox.de/2016/briar-next-step-of-the-crypto-messenger-evolutio... Hannes: https://blogs.fsfe.org/h2/2016/05/31/why-privacy-is-more-than-crypto/