Thilo Pfennig schrieb: ...
Also ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich sehe die Sache als Verlängerung des ganzen Ärgers das es seit Jahrzehnten bei allen Freie Software Projekten mit Sun gab, dass ja Oracle dann gekauft hat.
Ja genau, wobei es sich nun verschlimmert hat. Die Anhänger von proprietärer SW können mit einigem Recht monieren, dass freie SW mühsam ist, weil sie jederzeit forken und sich verschlechtern kann. (Propietäre SW natürlich auch, aber meistens nicht so schnell.) Ich habe Jahre gebraucht, im Bekanntenkreis Open Office schmackhaft zu machen. Jetzt ist es peinlich zu sagen: "Emm, eigentlich ist das, was Open Office war, nun Libre Office, aber braucht es noch nicht, weil es noch Beta ist..."
Die ganze Java-Sache z.B. - der Schaden ist trotz oder gerade wegen der Bedeutung von OpenOffice.org als größtes Freie Software-Projekt der Welt.
Java ist für mich theoretisch genial, aber praktisch eine Katastrophe. Es ist reine Glücksache, ob ein Java-Programm mit dem zufällig installierten Java-Dialekt funktioniert. Gut gemeint, aber mühsam.
...
Ich denke das Strukturen bei Freie Software auch wichtig sind. D.h. Freie Software alleine ist ja lieb und schön - aber wie siehts mit der Perspektive aus?
Das ist ja gerade das Wesentliche, dass keine Strukturen vorgeschrieben sind, im Guten wie im Bösen...
...
FS bedeutet doch eben genau das: Das wir nicht von Oracle abhängen. Wenn wir jetzt rumjammern, dass der Fork den freie Office Suites schadet, dann sagen wir doch praktisch: Freiheit schön und gut, aber es solls sich einem höheren Ziel (der besseren Akzeptanz und Homogenität) unterordnen? Finde ich nicht gut.
Ich weiss auch keine Lösung, und ob es überhaupt eine gibt. Ausser einfach in den Tag hinein zu leben und zu akzeptieren, dass sich die Dinge täglich ändern.
Viele Grüsse, Theo Schmidt