Hallo,
# Dr. Michael Stehmann [2017-10-25 22:33 +0000]:
Die Frage ist aber: Wäre der Umstand, dass dieses Argument von manchen Menschen, die man zur Freien-Software-Gemeinschaft zählen kann, verwendet wurde, "schuld" am "Scheitern" von Limux, wenn man ein "Scheitern" konstatieren müsste?
Oder liefert das "selbstkritische Schuldbekenntnis" nicht denen einen allzu billigen Vorwand und wohlfeile Schutzbehauptungen, die vorhaben, Limux "einzustampfen"?
Ich sehe weder in dem Golem-Beitrag noch in den Videoaufzeichnungen ein "Schuldbekenntnis", von dem Du sprichst. Es ist in meinem Verständnis eine Reflexion der bisherigen Kommunikation und eine Sammlung von Kommunikationsstrategien, die in Zukunft gewinnbringender für die Freie-Software-Gemeinschaft sein können.
Im Umkehrschluss räumt doch Matthias auch mit der oft gehörten Interpretation auf, dass das Ende von LiMux der Todesstoß für Freie Software sei. Stattdessen haben viele von uns realisiert, dass viele dezentrale, kleinere Freie-Software-Implementierungen zielführender als wenige Leuchtturmprojekte sind.
Es wäre für mich jedoch ein großer Fehler, wenn wir, wie Du zur Diskussion stellst, nach einem solchen Ereignis nicht selbstkritisch reflektieren dürften, damit wir unseren politischen Gegnern ja keine Argumente in die Hand legen. Damit würden wir doch nur das falsche Vorurteil bekräftigen, dass die Freie-Software-Gemeinschaft verbohrt, blind ideologisch und verblendet ist – und selbst nichts für uns aus Niederlagen und Siegen lernen.
Viele Grüße Max