On 5/11/20 11:37 AM, Kristian Rink wrote:
Ja, den Sicherheitsaspekt sehe ich auch. Dort bin ich indes auch dieser Tage immer mal wieder erstaunt, dass Menschen aus "Sicherheitserwägungen" die Systeme der großen Anbieter verlassen, um teilweise privaten Datenaustausch, Videokonferenzen, ... über "irgendwelche Server von irgendjemandem" abzubilden, für die gern das einzige Argument zu sein scheint, dass die nicht von Google, Microsoft, ... kommen.
Wieso erstaunt? Ich gehöre auch zu "denen", denn ich sage mir: Mit FLOSS-Lösungen von "irgendjemandem" *könnte* ich verlieren, mit Google&Co *habe* ich verloren - jedenfalls unter einer Sicherheitsperspektive, die "post Snowden" darüber reflektiert, vor wem ich wirklich Angst haben sollte.
Ich für meinen Teil meine: Vor "Cyber-Klein-Kriminalität" habe ich weit weniger Angst als (vor Patriot-Act-gebundener) "Cyber-Groß-Krininalität", die natürlich nie als solche bezeichnet wird - weswegen ich Datenschutz- und Sicherheitsdebatten immer wieder in einer argumentativen Sackgasse landen sehe, da beides selten auf der Grundlage von FLOSS diskutiert wird, sondern FLOSS allenfalls als Zusatz betrachtet wird.
Freiheit sollte in unserem Gesellschaftssystem *vor* Sicherheit kommen, nicht andersrum, was aber leider der Fall zu sein scheint. Beispiel aus dem Alltag des digitalen Semesters der Humboldt-Uni: "Warum soll Zoom ein Problem sein? Der Datenschutzbeauftragte der Humboldt-Uni hat gesagt, das sei alles soweit unbedenklich." -> IT-Sicherheit und Datenschutz "zertifizieren" sich die, vor denen ich mich fürchte, am Ende zurecht und gewonnen ist aus FLOSS-Perspektive überhaupt nichts.
Gruß Roland