|| On Fri, 28 Sep 2001 12:58:48 +0200 || V.Dormeyer@t-online.de (Volker Dormeyer) wrote:
diesen unerfreulichen Bericht gab es auf Heise zu sehen. Wir denken bereits darüber nach, wie man sinnvollerweise reagiert.
vd> Ich habe den Bericht gerade gelesen. vd> Das ist recht unverständlich, auf der einen Seite mahnen Vetreter vd> der Bundesregierung keine proprietäre Software aus den USA vd> einzusetzen (weil die Angst vor Spionage u. ä. recht gross zu vd> sein scheint), und dann passiert sowas.
Das Fakt an sich ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß Microsoft die Regierung durch ihre Lizenzpolitik dazu gezwungen hat. Alle Rechner innerhalb eines Wochenendes umzustellen und alle Mitarbeiter geschult zu haben ist praktisch wohl ebensowenig durchführbar wie die Abschaltung aller Kernkraftwerke von heute auf morgen.
Was mich jedoch stört, ist die Tatsache, daß die Regierung sich in keiner Weise von dieser Handlungsweise distanziert oder sie zumindest relativiert.
Natürlich muß die Regierung aufpassen, nicht zu abhängig von einem Unternehmen zu erscheinen (auch wenn sie es ist) und hat es vermutlich aus diesem Grund nicht öffentlich kommentiert (jedenfalls habe ich keine Reaktion gesehen).
Doch bei der derzeitigen Lage wird es effektiv zu einer millionen- schweren Subvention für Microsoft und einer Stärkung ihres Monopols, denn Firmen und Bürger sehen u.U. nur, daß die Regierung es ja auch tut, unsere Warnungen also nicht so ernst genommen werden müssen.
Wir sollten auf jeden Fall eine Überreaktion vermeiden, doch bietet diese Geschichte Potential, auf diese ungesunde Abhängigkeit der Regierung von einem einzelnen Unternehmen hinzuweisen. Warum das nicht im Interesse Deutschlands sein kann, ist zudem leicht nachzuvollziehen.
Gruß, Georg