Hallo Kristian,
Deine Argumentation finde ich schlüssig. Da ich mich mit Teams und anderen MS-Lösungen userseitig überhaupt nicht auskenne und hier den genauen "Anforderungskatalog" nicht kenne:
Könntest Du Deinen Vorschlag mit dieser Argumentation als Feature Request im Issue-Tracker von Matrix/Riot veröffentlichen: https://github.com/vector-im/riot-web ?
(Und den Text vielleicht unter CC BY-SA stellen, damit man den Vorschlag ähnlichen Messenger-Projekten (Mattermost, RocketChat) auch unterbreiten kann?)
Gruß Roland
On 3/11/20 11:12 AM, Kristian Rink wrote:
Am Montag, den 09.03.2020, 16:35 +0100 schrieb Bernhard E. Reiter:
Einige Freie Software Unternehmen [1] sind durchaus in der Lage gut integrierte Lösungen zu schaffen, aber die langfristige Finanzierung ist das Problem. Wer die höhere Souveränität möchte, muss langfristig in gute Produkte und Produktkomponenten investieren.
Richtig. Die Frage ist aber, wer hier diese Investition tun muss, und ob/wie das strategisch geplant werden kann.
Akut etwa: Dank der aktuellen Situation mit COVID-19 schicken viele Unternehmen im Umfeld Mitarbeiter ins Home-Office und/oder verbieten Dienstreisen. Die wenigsten Unternehmen haben (a) Kapazitäten und (b) Zeit, um sich sinnvoll und in Detail in Projekten zu verlieren, die technische Souveränität bei entsprechenden Lösungen zulässt - in vielen Fällen ist schlichte Priorität, überhaupt *irgendwie* handlungsfähig zu sein.
Kurz und knapp: Microsoft Teams geht hier gerade durchs Dach, scheint zum Quasi-Standard für verteilte Teamarbeit zu werden - und bringt damit noch sehr viel mehr und sehr viel massivere Bindung an Microsoft. Selbst proprietäre Alternativen (Slack, StarLeaf, ...) verschwinden hier zusehends bzw. werden relativ gesehen "irrelevanter", weil die Nutzerzahlen weniger schnell wachsen.
Im FLOSS-Umfeld sehe ich dort nichts Relevantes, was dem entgegensteht. Eines der großen Probleme aus meiner Wahrnehmung: Es gibt eine Handvoll Firmen, die teilweise extrem gute Lösungen auf FLOSS bzw. offenen Standards anbieten, aber die agieren eher im klassischen Sinne eines System-Hauses, das projektspezifisch mit Kunden Anforderungen erarbeitet und umsetzt (was seitens des Kunden ein strategisches Projekt, Planung, Budget, ... voraussetzt). Die haben als Gegenspieler "off-the-shelf"-Produkte, die ohne diese Vorbereitung "einfach nur funktionieren", und gleichermaßen im schlimmsten Fall Situationen und Schlüssel-Nutzer, die den Fokus auf solche Produkte noch verstärken.
Es bräuchte, konkret jetzt etwa, eine "Go-To"-Alternative, die halbwegs auf Flughöhe mit Teams ist, die man sich als Test-Version als Nutzer mit Web-Account irgendwo "klicken" und mit der man erst einmal arbeiten kann. :|
Viele Grüße, Kristian
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