1. Das Märchen von MS-OOXML
2. Erstes schwedisches Fellowship-Treffen in Göteborg abgehalten
3. Freie Software auf dem Exit Festival 2007, in Novi Sad, Serbien
4. Freiheit in den Bergen: die Bergtagung
5. Rechtswirksamkeit der GNU-GPL-Lizenz erneut durch Gericht bestätigt
6. Reicht Freie-Software-Projekte bei der Trophées du Libre ein
7. Beratungsangebot zur GNU GPLv3 wird verlängert
8. Erzähle Deinen Freunden von dem Fellowship, verbreite die Newsletter
1. Das Märchen von MS-OOXML
Microsoft hat massive Anstrengungen unternommen, um die Diskussion über
sein proprietäres Office-Format Microsoft Office OpenXML in Gang zu
halten. Die dahinterstehende Absicht ist, OOXML mit dem Anstrich eines
offenen, zugänglichen, für die Archivierung von Dokumenten geeigneten
Formates zu versehen. Um die Gefahr der Bindung an Microsoft und damit
der Abhängigkeit von einem einzelnen Unternehmen zu verschleiern,
nutzte der Monopolist einige seiner Partner als Sekundanten. Die FSFE
zeigte in den vergangenen Monaten großes Engagement, um die Märchen
von der Archivierungssicherheit, der Konvertierbarkeit von OOXML in
bereits anerkannte Offene Standards, sowie die Märchen von Offenheit
und Zugänglichkeit zu entlarven.
Die unten angeführten Links bieten Ihnen eine solide argumentative
Basis für aufklärende Gespräche über die Gründe, aus denen heraus die
Verwendung von Microsofts proprietärem OOXML-Format in Unternehmen und
insbesondere in Behörden vermieden werden sollte.
http://fsfeurope.org/documents/msooxml-questions-for-mshttp://fsfeurope.org/documents/msooxml-converter-hoaxhttp://fsfeurope.org/documents/msooxml-questions
2. Erstes schwedisches Fellowship-Treffen in Göteborg abgehalten
Am 4. Juli fand an der ITUniversitetet in Göteborg, Schweden, das erste
schwedischen Fellowship-Treffen statt. Die Repräsentanten der FSFE
gaben einen Überblick über das Fellowship, die GPLv3, SELF, EU und
Richard Stallmans Aktivitäten in Schweden für das Jahr 2007. Da viele
Teilnehmer sich stärker engagieren wollen, wurde beschlossen, eine
öffentliche Mailingliste einzurichten. In näherer Zukunft soll in
Göteborg ein Workshop mit Fokus auf der GPLv3 stattfinden.
3. Freie Software auf dem Exit Festival 2007 in Novi Sad, Serbien
Mitglieder des serbischen Teams nahmen am Exit Musikfestivals in Novi
Sad teil, eine öffentliche Veranstaltung zu Freier Software und Offenen
Standards. Ivan Jelić diskutierte auf der Versammlung des
Sozialnetzwerkes MyExit mit anderen Teilnehmern über das Thema "Free
and Open". Er sprach über die vier Freiheiten und die soziale Wirkung
Freier Software. Unterstützung erhielt er dabei durch andere
Organisationen, die sich für Freie Software einsetzen, so zum Beispiel
durch den lokalen RedHat-Repräsentanten. Am Tag danach sprach Ivan
Čukić auf der Agora-Bühne, einem den serbischen und regionalen NGOs
gewidmeten Platz. Ivan legte dem Publikum die Freier Software
zugrundeliegenden Prinzipien dar, sprach über das
Free-Software-Network-Serbia, die FSFE sowie ihre aktuellen Projekte.
http://www.fsfe.org/en/fellows/attitude/escape_to_freedom/free_software_on_…
4. Freiheit in den Bergen: die Bergtagung
Vom 20. bis zum 22. Juli 2007 trafen Hacker, Medienkünstler und Geeks
in einem kleinen schweizer Dorf namens Siat zusammen um gemeinsam durch
wunderschöne Landschaften zu wandern, Bier zu trinken, zu grillen und
Verschwörungstheorien zu diskutieren. Es war das zweite Treffen dieser
Art und wurde von den FSFE-Fellows Ramon Cahenzli und Alex Antener
organisiert. Das dritte Treffen ist für den nächsten Sommer geplant.
Ausführliche Informationen bietet die Website unter:
http://bergtagung.org
5. Rechtswirksamkeit der GNU GPL erneut durch Gericht bestätigt
Die rechtlich bindende Wirkung der Bestimmungen der GNU GPL wurde
erneut von einem Gericht bestätigt. Nach Auffassung des deutschen
Gerichtes verstößt der VoIP-Anbieter Skype gegen seine Verpflichtungen
als Distributor. Skype verkaufte unter Mißachtung der in der GNU GPL
festgelegten Bestimmungen ein auf Freier Software basierendes Telefon.
Als Kläger trat Harald Welte von gpl-violations.org, dem Partnerprojekt
der Freedom Task Force, auf. Shane Coughlan, Koordinator der FTF, hob
in einer Presseerklärung die Bedeutung der GNU GPL hervor und betonte,
dass Firmen sich vor ihren Verpflichtungen nicht drücken könnten. Die
FTF bietet Firmen, die Freie Software verwenden, Beratungen zur
Verwendung der GNU GPL an.
http://mail.fsfeurope.org/pipermail/press-release/2007q3/000182.htmlhttp://mail.fsfeurope.org/pipermail/press-release/2007q3/000180.html
6. Reicht eure Freie-Software-Projekte bei der Trophées du Libre ein
Mit der Trophées du Libre werden die innovativsten und
vielversprechendsten Freie-Software-Projekte verschiedener Länder
ausgezeichnet. FSFE Präsident Georg Greve wurde eingeladen, den
Vorsitz über die Jury der vierten Trophées du Libre zu übernehmen.
Der Fokus der Veranstaltung liegt auf der professionellen Werbung für
neue, aufstrebende Technologien aus dem Bereich Freier Software. Wenn
Sie der Ansicht sind, dass den von Ihnen favorisierten Projekten
weniger Aufmerksamkeit, Ruhm und Ehre zu Teil werden als sie eigentlich
verdienen, dann setzen Sie sich für sie ein und melde sie jetzt an!
http://www.tropheesdulibre.org/IMG/pdf/Trophees_du_libre_EN.pdfhttp://www.tropheesdulibre.org/-Inscrivez-votre-projet-.html?lang=enhttp://www.cetril.org/
7. Beratungsangebot zur GNU GPLv3 wird verlängert
Seit im vergangenen Monat die GNU GPLv3 veröffentlicht wurde, hat die
FSFE Fragen von Freie-Software-Projekten und Rechtsexperten
beantwortet. Das Spektrum reicht von "Wie migriere ich mein Projekt
zur GNU GPLv3?" bis zu Fragen zur Auswirkung einzelner Klauseln der
Lizenz und wie diese der Freien-Software-Gemeinschaft nützen. Ein
Teil der Arbeit diente der Korrektur irreführender Berichte, deren
Anzahl allerdings erfreulich gering war.
http://fsfeurope.org/projects/gplv3/
8. Erzählen Sie Ihren Freunden von dem Fellowship, verbreiten Sie die
Newsletter
Sie können der FSFE und dem Fellowship helfen, indem Sie Ihren
Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen von uns und unserer Arbeit
berichten. Erzählen Sie ihnen von der Cryptocard des Fellowships!
Dieser Newsletter kann ein guter Gesprächseinstieg sein, verteilen Sie
ihn!
http://fsfe.org/en/abouthttps://fsfe.org/en/fsfeuser/registerhttps://fsfe.org/en/card
Eine Liste aller FSFE-Newsletter finden Sie unter:
http://www.fsfeurope.org/news/newsletter
Copyright (C) FSFE. Die unveränderte Wiedergabe und Verteilung dieses
gesamten Textes in beliebiger Form ist gestattet, sofern dieser Hinweis
erhalten bleibt.
FSFE bietet Firmen Unterstützung bei der Einhaltung der Lizenzbedingungen Freier Software an
Die Bedingungen der GNU GPL Lizenz wurden erneut als bindend
bestätigt, als ein deutsches Gericht entschied, dass Skype seinen
Verpflichtungen als Distributor nicht nachkam. Die FSFE möchte
anderen Anbietern helfen, ihre Verpflichtungen durch die GNU GPL zu
verstehen.
Harald Welte von gpl-violations.org verklagte Skype in München wegen
Missbrauchs von Code unter der GNU GPL, den er für die
Netfilter-Komponente des Linux Kernels geschrieben hatte. Dies ist das
erste Mal, dass eine nicht-deutsche Firma wegen Lizenzverletzungen der
GNU GPL verurteilt wurde. Das gpl-violations.org-Projekt hat jedoch
bereits zahlreiche außergerichtliche Einigungen mit verschiedenen
Anbietern erzielt.
Skype verkaufte das SMC WSKP100 VoIP-Telefon, ohne den Quellcode oder
ein schriftliches Angebot für diesen beizulegen. Skype legte dem Produkt
später zwar einen Zusatztext bei, welcher die Verwendung der GPL
Software erwähnte und URLs zum Download des Quelltextes enthielt, jedoch
erfüllte auch dies die Bedingungen der GNU GPL nicht.
Das Urteil des deutschen Gerichts, das zu Gunsten Harald Weltes ausfiel,
wird von der FSFE begrüßt. "Die Bedingungen der GNU GPL einzuhalten ist
nicht schwierig und dieser Fall verdeutlicht wieder einmal die
Wichtigkeit, dies zu tun", sagt Shane Coughlan, Koordinator der Freedom
Task Force der FSFE. "Skype hat dies nicht erkannt und musste
unglücklicherweise durch ein Gericht an seine Verpflichtungen erinnert
werden. Während viele Anbieter von sich aus daran arbeiten,
Lizenzprobleme aufzulösen, bleiben Schwierigkeiten im europäischen Markt
bestehen. Wir möchten diese so schnell und so freundschaftlich wie
möglich regeln."
"Das Hauptaugenmerk des gpl-violations.org-Projekts liegt darauf,
Probleme auszuräumen, die Anbieter mit dem Vertrieb von Produkten haben,
die GNU GPL Code enthalten", sagt Armijn Hemel, ein Ingenieur im
gpl-violations.org-Projekt. "Wir wollen mit Anbietern zusammenarbeiten,
um langfristige Lösungen für Probleme mit der Erfüllung von
Lizenzbedingungen zu finden. Es ist unser Wunsch, sicherzustellen, dass
jeder nach genau den Bedingungen und Regeln arbeitet, die die Urheber
des fraglichen Codes festgelegt haben."
Es gibt mehrere Wege, auf denen Unternehmen, die GNU GPL Code in Europa
verbreiten, Rat und Hilfe erhalten können. Armijn Hemel, ein Ingenieur
im gpl-violations.org-Projekt, bietet Dienstleistungen zur
Sicherstellung der Übereinstimmung mit den Lizenzbestimmungen für den
Embedded-Bereich an. Auch die Freedom Task Force der FSFE hat vor kurzem
professionelle Beratungsdienste für Unternehmen, die in ihren Produkten
von Freier Software Gebrauch machen, gestartet.
"Es gibt reichhaltige Möglichkeiten für Unternehmen, die mit Freier
Software arbeiten, an Ratschläge und Informationen zu kommen", sagt
Shane Coughlan. "Eine der Aufgaben der FTF ist es, Unternehmen dabei zu
helfen, teure Irrtümer zu vermeiden. Wo die FTF helfen kann, wird sie es
tun. Wenn wir die Antworten nicht selbst erbringen können, werden wir
den Leuten dabei helfen, Kontakt zu externen Informationen oder zu
Fachwissen, das sie benötigen, aufzubauen. Ich kann nicht genug betonen,
dass Unternehmen diese Angelegenheiten keinesfalls ignorieren dürfen."
Die Freedom Task Force finden Sie unter http://www.fsfeurope.org/ftf
Sie können der Freedom Task Force E-Mails senden: ftf(a)fsfeurope.org
Über die Free Software Foundation Europe:
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
regierungsunabhängige Organisation, die in vielen europäischen
Ländern aktiv und in zahlreiche globale Aktivitäten involviert
ist. Der Zugang zu Software entscheidet, wer an der digitalen
Gesellschaft teilnehmen kann. Freie Software wird dadurch definiert,
dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt benutzt, verändert und
weitergegeben werden kann. Nur Software, die diese Kriterien erfüllt,
ermöglicht Chancengleichheit im Informationszeitalter. Dies ins
öffentliche Bewusstsein zu rücken, die Entwicklung Freier Software
aktiv zu unterstützen, und ihr dabei politische und rechtliche
Sicherheit zu verschaffen, sind die wichtigsten Ziele der FSFE, die
2001 als Schwesterorganisation der nordamerikanischen FSF gegründet
wurde.
Weitere Informationen über die Arbeit der FSFE finden Sie auf
http://www.germany.fsfeurope.org/
Über gpl-violations.org:
In den letzten 30 Monaten hat gpl-violations.org dabei geholfen, mehr
als 100 GPL-Verletzungen zu entdecken und zu verfolgen und hat
zahlreiche außergerichtliche Einigungen erzielt. Das
gpl-violations.org-Projekt ist ein gemeinnütziges Bestreben,
kommerzielle Anwender und Anbieter Freier Software mit den
Lizenzbedingungen, wie sie von den ursprünglichen Autoren vorgesehen
wurden, in Einklang zu bringen. Das Projekt wurde gegründet und wird
verwaltet von Harald Welte, einem Entwickler des Linux Kernels und
Enthusiast Freier Software.
Für weitere Informationen über das Projekt, seine Mission,
Meilensteine und Ziele, besuchen Sie bitte http://gpl-violations.org.
Kontakt:
Free Software Foundation Europe
Belgien: +32 2 747 03 57 - 408
Schweiz: +41 43 500 03 66 - 408
Großbritannien: +44 29 200 08 17 7 - 408
Deutschland: +49 700 373 38 76 73 - 408
Shane Coughlan, FTF Koordinator, FSFE Durchwahl: 408
Joachim Jakobs, Pressearbeit, FSFE Durchwahl: 404
Mobil: +49-179-6919565