= FSFE begrüßt mehr Wahlfreiheit für Nutzer; Freie Software von
Interoperabilität ausgeschlossen =
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16. Dezember 2009, 16:20 CEST, Berlin, Deutschland
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) gratuliert der Europäischen
Kommission dazu, daß sie Microsoft dazu gebracht hat, Computer-Nutzern
mehr Wahlfreiheit bei Web-Browsern einzuräumen. "Der Auswahlbildschirm
wird den Menschen bewußt machen, daß sie selbst die Wahl haben," sagt
Karsten Gerloff, FSFEs Präsident. "Wir freuen uns, daß FSFE der
Kommission helfen konnte, Microsofts Desktop-Monopol Grenzen zu setzen."
Die Europäische Kommission hat heute verkündet, daß sie im
Wettbewerbsverfahren mit Microsoft bezüglich Web-Browsern zu einer
Übereinkunft gelangt ist. FSFE war an dem Verfahren als Drittpartei
beteiligt. "Microsoft hat seine marktbeherrschende Positon ausgenutzt,
um Wettbewerber vom Markt zu verdrängen", so Gerloff. "Die andauernde
Weigerung des Unternehmens, sich an offene Standards[1] zu halten, führt
dazu, daß viele Webseiten allein mit Internet Explorer funktionieren.
Das benachteiligt Nutzer anderer Browser massiv."
== Interoperabilität ==
Die Europäische Kommission untersucht auch, wie Microsoft Wettbewerber
daran hindert, ihre Programme mit den Desktop-Angeboten des Software-
Monopolisten zusammen arbeiten zu lassen. Microsoft hat nun eine
einseitige Verpflichtung angeboten. Doch diese Versprechen sind nutzlos
für Freie Software-Entwickler, da sie die kommerzielle Verwendung der
angebotenen Informationen verbieten.
FSFEs Rechtsanwalt, der Software-Spezialist Carlo Piana, sagt: "Die
Versprechen bezüglich Patenten sind völlig unzureichend, da sie keine
kommerzielle Nutzung erlauben. Dies schließt Freie Software-Programme
aus, die in vielen Bereichen die wichtigste Konkurrenz zu Microsofts
Angeboten darstellen. Statt dessen wird Microsoft Freie Software-
Entwickler und ihre Kunden weiterhin mit dubiosen Patentdrohungen
belästigen."
FSFE-Präsident Karsten Gerloff kommentiert: "Wir begrüßen die
Entscheidung der EU-Kommission, das Interoperabilitäts-Verfahren gegen
Microsoft weiterlaufen zu lassen und zu beobachten, ob Microsofts
Versprechen wirklich den Wettbewerb fördern. Wir sind zuversichtlich,
daß die Kommission eingreifen wird, wenn es keine Verbesserung für Freie
Software gibt."
[1] http://fsfe.org/projects/os/def.de.html
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
regierungsunabhängige Organisation, die in vielen Ländern Europas
aktiv und in vielen globalen Aktionen involviert ist. Der Zugang zu
Software entscheidet über die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft.
Um Chancengleichheit im Informationszeitalter und die Freiheit des
Wettbewerbs sicherzustellen, widmet sich die Free Software Foundation
Europe (FSFE) der Förderung Freier Software, welche dadurch definiert
wird, dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt benutzt, untersucht,
verändert und weitergegeben werden kann. Dies ins öffentliche
Bewusstsein zu rücken und der Freien Software politische und
rechtliche Sicherheit zu verschaffen, sind die wichtigsten Ziele der
FSFE, die 2001 gegründet wurde.
Weitere Informationen über die Arbeit der FSFE finden Sie auf
http://fsfe.org/
== Kontakt ==
Karsten Gerloff
Präsident
Free Software Foundation Europe
E-Mail: press at fsfeurope.org
Mobil: +49-176-96904298