Hallo zusammen
Wie gestern besprochen hier der Entwurf von Matthias Stürmer für
Smartvote-Fragenvorschläge im Bereich "Digitale Nachhaltigkeit", mit
dem Ziel, diese bis am Dienstag 25.1., 23h59 hier auf der Liste zu
diskutieren.
Gemäss Anregungen von Matthias werde ich in dieser Diskussion
darauf drängen, dass
- wir in diesen Fragen die Terminologie "Open Source Software"
statt "Freie Software" verwenden, weil die Bedeutung der
Terminologie "Freie Software" einfach zu wenig bekannt ist,
um im Kontext von Smartvote-Fragen (wo für tiefergehende
Erläuterungen keine Gelegenheit ist) sinnvolle Kommunikation
mit der Zielgruppe der Smartvote-Fragen zu ermöglichen.
- ich bis Ende Nächster Woche eine konsolidierte Liste von Fragen
zu den Themen FOSS / Offene Standard / Open Data an Smartvote
einreichen kann. Diese Liste sollte m.E. mindestens im Namen von
/ch/open eingereicht werden. (Falls FSFE und/oder weitere
Organisationen mitunterzeichnen möchten, wäre das schön; falls sich
das aus organisatorischen Gründen oder wegen Terminologie-Policy
Prinzipien als schwierig gestaltet, wäre es aber m.E. auch nicht
weiter tragisch, wenn die Zürcher FSFE Fellowship Gruppe auf ein
offizielles Mit-Unterzeichnen verzichtet. Ich finde es aber
sinnvoll, die Fragen soweit möglich zu konsolidieren, bevor sie
bei Smartvote eingereicht werden, um zu vermeiden, dass die
Smartvote-Leute dann noch Doppelspurigkeiten bereinigen müssen.
Insbesondere finde ich es nicht sinnvoll, wenn zum Thema FOSS
von verschiedenen Personen bzw. Gruppen mehrere thematisch
überlappende Listen von Fragen eingereicht werden.)
Wie gestern besprochen trenne ich hiermit also die Besprechung der
Fragen im Themenbereich FOSS / Offene Standard / Open Data von den
anderen Netzpolitik-Fragen um Urheberrecht, Privacy usw., zu denen
wir die Fragen am Netzpolitik-Treffen vom 29. Januar konsolidieren
werden.
Herzliche Grüsse,
Norbert
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"Befürworten Sie die aktive und kostenfreie Publikation aller Daten
(in offenen maschinenlesbaren Formaten), die mit öffentlichen Geldern
erstellt wurden, sofern diese nicht übergeordneten Daten-,
Informations- und Urheberschutzbestimmungen unterliegen?"
Stichworte Pro-Argumente:
- grösser Transparenz von Regierung und Verwaltung
- mehr Vertrauen in Regierung und Verwaltung seitens der Öffentlichkeit
- Voraussetzung für besser Partizipation der Bürger und Kooperation
mit Regierung und Verwaltung
- Weiterverarbeitung und Veredelung der Daten des öffentlichen Sektors
durch Private birgt (grosses) wirtschaftliches Potenzial
- Daten des öffentlichen Sektors sind die Basis für die Entwicklung
neuer Dienstleistungen und Prozesse
Kontra-Argumente:
- Gefahr der Missdeutung und Fehlinterpretaion
- Einschränkung der Handlungsfreiheit von Regierung und Verwaltung
- Gefährdung etablierter Geschäftsmodelle von Verwaltungseinheiten
- fehlende Preismodelle für die kommerzielle Nutzung der Daten
* Sind Sie der Meinung, dass die Behörden in der Schweiz im Bereich
Informatik mehr gemeinsam und mit offenen Standards und freier
Software (d.h. keine Lizenzgebühren, reibungslosere Zusammenarbeit)
arbeiten sollten?
* Sind Sie der Meinung, dass die Verwaltung bei der Verabschiedung
von Gesetzen und Verordnungen für Gemeinden und Kantone und Bund
gleich die notwendige minimale Software entwickeln sollte und allen
Beteiligten unentgeltlich, inklusive Sourcecode und
Bearbeitungsrecht zur Verfügung stellen sollte.
* Sind Sie der Meinung, dass in Schulen verwendete Software, die von
den Kindern auch zuhause zur Erledigung der Hausaufgaben gebraucht
wird, unentgeltlich sein muss?
* Sind Sie der Meinung, dass die Schweizer Behörden (und damit die
Schweizer Wirtschaft) von ausländischen Softwaregrossfirmen
unabhängig sein müssen?
"Befürworten Sie die Umstellung auf freie und Open Source Software in
der öffentlichen Verwaltung und Bildung?"
Stichworte Pro-Argumente:
- keine Lizenzkosten
- keine Anbieterabhängigkeiten
- Förderung lokaler Wirtschaft
- Aufbau von technischem Know-how
- kostenlose Verwendung der Software zu Hause
- erfolgreiche Beispiele (München, Wien, Frankreich)
Stichworte Kontra-Argument:
- Migrationskosten
- Aufwand für Umschulungen
- Risiko von kurzfristig höheren Gesamtkosten
- kleine Verbreitung auf Arbeitsplätzen in der Wirtschaft