Hoi zaemme,
Wolgang hat auf der -de Liste eine gute Zusammenfassung über die Eventthematik geschrieben.
Viele Grüsse Marcus
-------- Weitergeleitete Nachricht -------- Betreff: War: Linux Presentation Day in Basel - Ist: Welche Veranstaltungen Datum: Wed, 27 Apr 2016 10:30:35 +0200 Von: Wolfgang Romey (woro) woro@wolfgangromey.de An: fsfe-de@fsfeurope.org
Hallo!
Es lohnt sich meiner Meinung nach, einmal genauer darüber nachzudenken, welche Veranstaltungen man wem anbietet. Wenn man da Klarheit hat, kann man vielleicht unnötigen Aufwand oder Enttäuschungen vermeiden.
In Mülheim an der Ruhr bieten wir Veranstaltungen an, die Windows-Nutzern den Umstieg auf GNU/Linux erleichtern soll und unterstützen sie auch nach dem Umstieg. Wir haben damit als Zielgruppe _alle_ Windows-Nutzer, die mit Windows unzufrieden sind. Man kann also hoffen, daß man bei geeigneter Information und einem Konzept, das dieser Zielgruppe gerecht wird, eine größere Gruppe von Menschen erreicht. Ich bin mal gespannt, ob sich das bei "Linux im Alltag" am kommenden Samstag wieder zeigt.
Was für mich zu bedenken ist, ist daß diese Leute ganz überwiegend noch nie ein Betriebssystem installiert haben und meistens auch technisch so wenig versiert sind, daß sie das ohne Probleme können. Es ist deswegen notwendig, eine Distribution zu wählen, deren Installations-Programm möglichst wenige Anforderungen stellt. Das ist für uns bisher die von XUBUNTU. Leider muß man auch dort eingreifen, um eine sinnvolle Partionierung zu erhalten: / und /home jeweils auf eine eigene Partition.
Damit wird dann auch vorbereitet, daß diese Menschen später ohne größere Probleme auf eine andere Distribution wechseln können. Dies werden sie erst machen, wenn sie sich in XUBUNTU sicher fühlen und das Bedürfnis haben zu wechseln. Für diese Leute macht es dann auch Sinn, eine Veranstaltung anzubieten, in der unterschiedliche Distributionen vorgestellt werden. Leute, die von Windows wechseln, können meiner Überzeugung nach in der Regel nichts mit einem Vergleich von Distributionen anfangen, die Komplexität schreckt sie eher von einem Wechsel ab. Die Zielgruppe für eine derartige Veranstaltung ist naturgemäß drastisch kleiner als die der Windows-Wechsler, sie ist auch deutlich schwerer zu erreichen, man wir mit kleinen Zahlen rechnen müssen.
In der Mitte liegen für mich Veranstaltungen wie "Einführung in die E-Mail- Verschlüsselung". Da man das unabhängig vom Betriebssystem machen kann, ist hier die Zielgruppe wieder deutlich größer. Eine derartige Veranstaltung bietet auch Gelegenheit, über Freie Software aufzuklären und dafür zu werben.
Veranstaltungen wie z.B. zur freedombox oder LibreBoot, die ich auch für sehr sinnvoll halte, richten sich an ein Publikum, daß technisch recht versiert sein muß und im Feld der digitalen Technik auch politisch denkt. Diese Zielgruppe ist sehr klein und schwer zu erreichen; ich vermute meistens durch persönliche Ansprache. Man muß sich also auf wenige Teilnehmer einstellen. Das Angebot lohnt Sicht aus meiner Sicht dennoch.
Für Kritik und Ergänzungen bin ich dankbar.
Gruß
Wolfgang