Hallo zusammen

Untenstehend noch die Antwort der Grünen zur Grünen Debatte. Das wäre eine super Gelegenheit, einmal bei Ihnen vorbeizuschauen? Viele der erwähnten Personen sind ja auch bei CH Open tätig und uns inhaltlich bekannt

Gruss,
Simon

---------- Forwarded message ----------
From: Regula Tschanz | Grüne Schweiz <regula.tschanz@gruene.ch>
Date: 2017-08-19 12:48 GMT+02:00
Subject: AW: Freie Software in der Grünen Debatte 2017
To: "swaechter@fsfe.org" <swaechter@fsfe.org>


Sehr geehrter Herr Wächter

 

Bitte entschuldigen Sie meine sehr späte Antwort – Ihr Mail hat mich während der Ferien erreicht und ich komme erst jetzt dazu, Ihnen zu antworten.

 

Die Grünen haben das Thema digitale Nachhaltigkeit früh aufgegriffen. Mit Balthasar Glättli, Nationalrat und Fraktionspräsident, haben wir bei den Grünen einen der in der Thematik kompetentesten Parlamentarier in unseren Reihen. Er hat auch zahlreiche Vorstösse zum Thema eingereicht (vgl. unter anderem hier: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen/bundesrat.msg-id-66081.html).

 

Open Source war – neben vielen anderen Themen – natürlich auch am ersten Debattentag vom 24. Juni ein Thema. Zudem haben sich die Grünen schon im Jahr 2012 mit einer Resolution explizit für Open Source ausgesprochen. Die Unterlagen zur Resolution „Grüne Netzpolitik“ finden Sie hier: http://www.gruene.ch/gruene/de/die_gruenen/medienmitteilungen/vorstand_120818.html

Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Schweiz, hat diese Woche die Beschaffungskonferenz eröffnet und ein Statement in diese Richtung abgeben. Unser Vize-Präsident, Gerhard Andrey ist Vorstandsmitglied von CH Open, der Lobby für Open Source. Auch weil dies den grünen Grundwerten der Transparenz, Dezentralität und Partizipation entspricht. Gerhard Andrey leitet auch die Arbeitsgruppe Netzpolitik der Grünen.

Sehr gerne würde ich Sie zu einem Austausch mit der AG Netzpolitik der Grünen einladen. Damit gelangen Sie mit Ihren Anliegen direkt an die thematisch fachkundigen und engagierten Leute bei den Grünen. Die AG Netzpolitik trifft sich 4-5 Mal im Jahr jeweils am Freitagabend oder am Samstagnachmittag (in Bern oder Fribourg). Die Arbeitsgruppe ist verantwortlich für die Grundsatzresolution zur Netzpolitik und betreibt die Website https://netzpolitik.gruene.ch/.

Falls Sie an einem Austausch mit der Arbeitsgruppe interessiert sind, freue ich mich sehr über eine entsprechende Rückmeldung.

Freundliche Grüsse,
Regula Tschanz

 

 

 

 

Regula Tschanz

Generalsekretärin
Secrétaire générale

Grüne Partei der Schweiz
Les Verts suisses
Waisenhausplatz 21
CH – 3011 Bern

Tel.: +41 31 326 66 11
Mobile: +41 79 379 16 53

www.gruene.ch

www.verts.ch

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Simon Wächter [mailto:swaechter@fsfe.org]
Gesendet: Dienstag, 18. Juli 2017 13:23
An: Grüne Schweiz | Les Verts suisses <sekretariat@gruene.ch>
Betreff: Freie Software in der Grünen Debatte 2017



Sehr geehrte Damen und Herren

Wir wurden im Vorfeld auf die Grüne Debatte 17 aufmerksam gemacht und sind sehr am Schwerpunkt der Nachhaltigkeit interessiert. Leider vermissen wir in der Grünen Debatte dabei die digitale Nachhaltigkeit:
In der heutigen föderalistisch orientierten Schweiz kommt es auf
Gemeinde- als auch auf Kantonsebene oft zu repetitiven Vorgängen, in welcher Software mehrfach (teuer) lizenziert oder sogar gleiches neu in Auftrag gegeben wird.

Wir als Mitglied der Free Software Foundation Europe (FSFE) sind der Meinung, dass dies nicht vorkommen sollte und Software gewisse freiheitliche Kriterien erfüllen muss - frei also im Sinne von gesellschaftlichem frei (Libre/Liberté) und nicht kostenlos (Free Beer/Freeware). Dazu zählen wir:

1. Verwenden: Die Freiheit, die Software uneingeschränkt und für jeden Zweck einzusetzen.

2. Verstehen: Die Freiheit, die Funktionsweise der Software untersuchen und verstehen zu können.

3. Verbreiten: Die Freiheit, Kopien der Software zu verteilen, um damit seinen Mitmenschen zu helfen.

4. Verbessern: Die Freiheit, die Software zu modifizieren und optimieren und die Verbesserungen an die Öffentlichkeit weiterzugeben, sodass die gesamte Gesellschaft davon profitieren kann.

Würden diese 4 Prinzipien strikt eingehalten, könnten die Softwarekosten auf Gemeinde- und Kantonsebene stark gesenkt werden, da alle Parteien Synergien nutzen und Vorhandenes verbessern könnten. Es würde eine Art digitale Nachhaltigkeit entstehen, so wie sie beispielsweise bei OpenJustita zu erkennen ist
(http://www.openjustitia.ch/) oder aber auch bei allgemein verwendeter und bekannter Freier Software wie GNU/Linux, Firefox, VLC oder LibreOffice. Hinzu kommt, dass sich Gemeinden und Kantone unabhängiger von Grosskonzernen wie Microsoft und Google machen können, welche eine immer stärkere Position einnehmen und einen Vendor-Lock-in schaffen, ihre Preispolitik diktieren oder alleinig über Funktionalitäten und die Einstellung/Abschaffung von Produkten entscheiden.

Wir als Gruppe wären deshalb sehr interessiert, ob und wie die Grüne Debatte auf das Thema der digitalen Nachhaltigkeit eingehen möchte, da dies neben der umwelttechnischen Nachhaltigkeit eine immer grössere Rolle spielt.

Für Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung und erwarten Ihre Stellungnahme zu unserer Anfrage.

Freundliche Grüße
Simon Wächter, Lokale Gruppe Zürich