= Digital Markets Act - the FSFE calls for Device Neutrality =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20211122-01.de.html ]
On the imminent voting of the Digital Markets Act - the latest EU
proposal on internet platform regulation - the FSFE demands device
neutrality as a fundamental element for safeguarding consumer protection
in open, fair, and contestable digital markets.
While digital devices are a ubiquitous reality in all aspects of life,
control over the hardware and software running on them is increasingly
being limited by internet platforms, digital services providers,
hardware manufacturers, and vendors. The European Commission's Digital
Markets Act (DMA) [1] is a regulatory instrument for targeting large
internet companies that act as gatekeepers in digital markets. Such
gatekeepers may be internet platforms, service providers, manufacturers,
and vendors satisfying criteria defined by law. This regulatory
initiative is an attempt to create fairer and more competitive markets
for online platforms in the EU. On November 22, the European
Parliament's leading IMCO committee will vote on its position.
The FSFE urges the Members of the European Parliament in the upcoming
vote to safeguard device neutrality principles based on Open Standards
[2] and interoperability, securing the interest of consumers for a
contestable, open, and competitive digital market in the EU.
Ihr finanzieller Beitrag ist wichtig für eine freie
Informationsgesellschaft.
== Jetzt Unterstützer werden [3] Free Software and Device Neutrality ==
Device neutrality [4] translates as non-discrimination of services and
apps by providers, manufacturers, and vendors. The objective of device
neutrality is to enable consumers to bypass gatekeepers and enable a
fair and non-discriminatory use of Free Software in the application and
operating system layers of devices. The FSFE demands the inclusion of
the following principles in the DMA legislation:
- *Strict end-user consent for pre-installed apps*. The DMA must impose
on gatekeepers the obligation to allow their customers to uninstall
any pre-installed software applications they provide on their services
or with their hardware. This means more restrictive rules for pre-
installed apps, providing users the same access privileges for both
pre-installed and alternative apps, and the possibility to uninstall
pre-loaded apps;
- *No vendor lock-in*. The DMA should enable side-loading of apps in
dominant operating systems, so consumers can install any compatible
software on their devices. The DMA shall require gatekeepers to permit
third-party app stores and code repositories that compete with their
own. The law must prohibit gatekeepers limiting the ability of end-
users to switch between and subscribe to different software
applications and services. This prevents gatekeepers from locking
users into specific service providers;
- *Interoperability of services based on* Open Standards [5]. It is
urgent for the DMA to require gatekeepers to provide free of charge
access to and interoperability with the same hardware and software
features accessed or controlled via an operating system. This includes
communication apps and social media platforms. Interoperability should
be defined by Open Standards;
- *Real-time data portability*. The DMA should require gatekeepers to
provide real-time data portability for devices, so that consumers can
switch from one device to another - including operating systems - as
smoothly as possible.
== Next steps ==
After the committee voting on Monday, 22 November, the proposal will
incorporate the approved amendments. Next up is the plenary voting to
achieve the final position of the European Parliament, planned for
December. The FSFE will continue to monitor the whole process closely
and demand device neutrality to the full extent in the legislative text,
so users are empowered to control technology.
"The digital markets will benefit by the regulatory proposal of the DMA.
Device neutrality is fundamental for a fair, competitive, and
contestable market. We demand stricter consent rules for pre-installed
apps, no vendor lock-in, full interoperability, and real-time data
portability. Free Software and Open Standards are key to achieve these
goals", says Lucas Lasota, the FSFE's Deputy Legal Coordinator. Zur
Diskussion [6]
1: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/europe-fit-digital-…
2: https://fsfe.org/freesoftware/standards/index.de.html
3: https://my.fsfe.org/donate?referrer=https://fsfe.org/news/2021/news-2021112…
4: https://fsfe.org/freesoftware/sustainability/sustainability.de.html#id-devi…
5: https://fsfe.org/freesoftware/standards/index.de.html
6: https://community.fsfe.org/t/763
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Youth Hacking 4 Freedom: Programmierwettbewerb für Jugendliche startet =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210928-01.de.html ]
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnütziger
Verein, der sich für einen selbstbestimmten Umgang mit Technik einsetzt.
Um die junge Generation für Softwarefreiheit zu begeistern, organisiert
die FSFE den Programmierwettbewerb 'Youth Hacking 4 Freedom' (YH4F), bei
dem Jugendliche aus ganz Europa die Möglichkeit haben, sich auf faire
und unterhaltsame Weise zu messen. Die Gewinner erhalten einen Geldpreis
und eine Reise nach Brüssel.
- Die Teilnehmenden müssen zwischen 14 und 18 Jahre alt sein und sich
auf yh4f.org [1] registrieren
- Am 10. Oktober 2021 findet ein Opening Event statt.
- Die Registrierung kann bis zum *31 Oktober 2021* erfolgen.
- Sechs Gewinner erhalten Geldpreise (2 x 4.096€, 2 x 2.048€, 2 x
1.024€) und eine Reise nach Brüssel.
- Der Wettbewerb findet online statt. Die Auszeichnung findet in Brüssel
statt.
Grafik von Lisa Schmidt [2], CC-BY-SA 4.0 [3]
Im Rahmen des YH4F Wettbewerb wird ein Opening Event durchgeführt, um
alle Teilnehmenden zu begrüßen. Am 10. Oktober 2021 um 17:00 Uhr wird
die FSFE das Projekt vorstellen und offene Fragen beantworten. Weitere
Informationen und wie man teilnehmen kann erfährt man hier: yh4f.org
[4].
=== Programmieren ===
Am Montag, dem 1. November 2021, beginnt die Programmierphase, in der
die Teilnehmenden bis Ende März 2022 Zeit haben, um an ihrem Projekt zu
arbeiten. Die Teilnehmenden können all ihre Kreativität in den
Wettbewerb einbringen; sie können alles programmieren was sie mögen -
solange es Freie Software ist. Das Softwareprojekt kann ein
eigenständiges, von Grund auf neu geschriebenes Programm sein, oder es
können bestehende Programme verbessert werden. Alles ist willkommen! Die
Teilnehmenden haben auch die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmenden
über ihre Projekte auszutauschen.
=== Evaluation ===
Nachdem die Teilnehmenden ihr Projekt eingereicht haben findet eine
Evaluierung durch Freie Software Experten statt. Unsere Jury [5] ist
hochkarätig besetzt; unter anderem mit Neil McGovern, Executive Director
der GNOME Foundation, und Claudia Müller-Birn, Professorin für Human-
Centered Computing an der Freien Universität Berlin.
=== Preise ===
Die Gewinner werden im Juni 2022 nach Brüssel eingeladen und dort ihren
Preis erhalten. Die 2-tägige Reise umfasst die Preisverleihung und
einige weitere Aktivitäten, bei denen die Gewinner die Möglichkeit
haben, sich gegenseitig besser kennenzulernen.
Grafik von Lisa Schmidt [6], CC-BY-SA 4.0 [7]
Wir sind bestrebt, ein inklusives Umfeld in dem YH4F Wettbewerb zu
schaffen. Wir möchten Jugendliche aller Geschlechter ermutigen, an dem
Wettbewerb teilzunehmen. Wir werden alles dafür tun, dass alle Spaß und
Freude an diesem Wettbewerb haben und den Wettbewerb mit neuem Wissen
und einem Lächeln bestreiten. Der YH4F Wettbewerb wird durch die
großartige Unterstützung von Reinhard Wiesemann, dem Linuxhotel und dem
Vielrespektzentrum ermöglicht.
Auf der yh4f.org [8] Website finden sich sämtliche Informationen zu dem
Wettbewerb und FAQs [9]. Bildmaterial zu dem Wettbewerb befindet sich in
unserem Media Paket [10], das zur Verbreitung genutzt werden kann.
Zur Diskussion [11]
1: http://yh4f.org/
2: https://mullana.de/
3: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
4: http://yh4f.org/
5: https://fsfe.org/activities/yh4f/jury.de.html
6: https://mullana.de/
7: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
8: http://yh4f.org/
9: https://fsfe.org/activities/yh4f/faq.de.html
10: https://fsfe.org/activities/yh4f/media.de.html
11: https://community.fsfe.org/t/744
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Öffentliche Einrichtungen versagen: Freiwillige müssen Freizeit opfern, um CovPass-App für alle verfügbar zu machen =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210830-01.de.html ]
Nach der erfolgreichen Bereitstellung der deutschen Corona-Warn-App ohne
Zugriff auf Google-Dienste auf F-Droid im vergangenen Jahr springen nun
erneut Freiwillige ein, um staatliche Aufgaben zu übernehmen und die
CovPass-App für alle verfügbar zu machen.
Mit der CovPass-App kann das digitale COVID-Zertifikat der EU für die
Corona-Impfung auf Smartphones genutzt werden. Bisher war sie aufgrund
von proprietären Abhängigkeiten nur in den App-Stores von Apple, Huawai
und Google verfügbar. Das Support-Team der CovPass-App argumentiert
zudem, dass die App aus Sicherheitsgründen und um Missbrauch zu
verhindern, nicht in anderen App-Stores veröffentlicht werden kann.
Diese Argumentation ist nicht nur irreführend und falsch, wie wir
bereits bei anderen Corona-Apps gesehen haben, sondern verhindert die
Nutzung vieler Corona-Apps für Menschen, die Wert auf Privatsphäre und
Softwarefreiheit auf ihren Geräten legen. Eine Gruppe von Freiwilligen
hat in den letzten Wochen intensiv daran gearbeitet, diese App für alle
verfügbar zu machen und sie heute auf F-Droid, einem App-Store für Freie
Software, veröffentlicht. [1]
Zu diesem Zweck haben die Freiwilligen auch proprietäre Google-
Bibliotheken entfernt, die für die App nicht notwendig sind. Dieser
Mehraufwand hätte vermieden werden können, wenn die mit öffentlichen
Geldern bezahlten Entwickler solche unnötigen proprietären Bibliotheken
gar nicht erst mit eingebaut hätten. Darüber hinaus war das Unternehmen,
das CovPass entwickelt, externen Entwicklern gegenüber wenig
entgegenkommend, was es den Freiwilligen erschwerte, Verbesserungen
beizusteuern. Eine eigentlich einfache und schnelle Implementierung, die
durch die ursprünglichen Entwickler hätte vorgenommen werden können,
entpuppte sich so zu einer schwierigen Aufgabe für die Freiwilligen. Ein
positives Beispiel ist COVID Certificate, die offizielle App zur
Speicherung und Präsentation von Schweizer COVID-Zertifikaten. Sie wird
vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT im Auftrag des
Bundesamts für Gesundheit entwickelt, und die Entwickler haben selbst
dafür gesorgt, dass die App in den Freie Software App Store F-Droid
aufgenommen wurde.
Felix C. Stegerman, Softwareentwickler und Teil der Freiwilligengruppe
rund um die CovPass-App erklärt: "Ich möchte sicherstellen, dass jeder
öffentlich finanzierte Apps nutzen kann, damit wir die Pandemie
bekämpfen können. Es ist traurig, dass die Prozesse einiger dieser
öffentlich finanzierten Apps externe Verbesserungen erschweren oder gar
blockieren, anstatt gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten. Mehr
Verwaltungen sollten dem Beispiel der Entwickler der Schweizer COVID-
Zertifikats-App folgen." Matthias Kirschner, Präsident der Free
Software Foundation Europe äußert sich: "Einmal mehr übernehmen
Freiwillige die Aufgaben von Regierungen und Verwaltungen, um Corona-
Apps für alle zugänglich zu machen. Die FSFE dankt @jugendhacker,
@mythsunwind, @rugk, @tzugen, Felix C. Stegerman und Marcus Hoffmann für
ihre entscheidende Arbeit im Kampf gegen die Pandemie. Aber es sollte
nicht an Freiwilligen liegen, diese Aufgabe zu erledigen: Wir fordern
die Regierung auf, ihre Praktiken schnell zu ändern und sicherzustellen,
dass alle die Anwendungen von Anfang an ohne Einschränkungen nutzen
kann. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Lösungen als Freie
Software veröffentlicht werden, sodass sie von anderen Institutionen auf
der ganzen Welt wiederverwendet und angepasst werden können." Seit
Beginn der Corona-Krise hat die FSFE gefordert, dass alle Apps, die zur
Bewältigung der Krise veröffentlicht werden, Freie Software sein müssen.
Nur Freie Software bietet genügend Transparenz, um einen vollständigen
Datenschutz und eine gesetzeskonforme Nutzung zu gewährleisten; so kann
Vertrauen geschaffen werden. Außerdem brauchen globale Probleme globale
Lösungen, und nur Freie Software ermöglicht die Entwicklung von globalem
Code in einer rechtssicheren kooperativen Umgebung. Jede proprietäre
Lösung wird unweigerlich zu unzähligen Insellösungen führen und damit
Energie und Zeit verschwenden. Neben der globalen Zusammenarbeit
ermöglichen Lizenzen für Freie Software die gemeinsame Nutzung von Code
in jeder Rechtsordnung und für jedes Gerät.
Zur Diskussion [2]
1: https://f-droid.org/packages/de.rki.covpass.app/
2: https://community.fsfe.org/t/720
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
Press-kit Grafiken zur Weiterverwendung:
* https://pics.fsfe.org/uploads/big/757e1cb6599c1e9f76b202fa52033a73.jpg
* https://pics.fsfe.org/uploads/big/53aeebdafa0a0c83324dcafc1e4bef1c.png
= FSFE: 20 Jahre Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützen =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210721-01.de.html ]
Zum zwanzigsten Geburtstag der FSFE betonen wir die Bedeutung von
Softwarefreiheit in Europa sowie unsere wichtigen Errungenschaften seit
2001. Wir feiern uns und unsere Gemeinschaft mit einer eigenen
Geburtstagsseite voll mit Interviews, Bildern und Videos. Alle sind
eingeladen, mit uns zu feiern und ihre persönlichen Geschichten zu
teilen.
Schon lange vor der Einführung des ersten Smartphones war den
Gründerinnen und Gründern der FSFE klar, dass es die Menschen sind, die
in Kontrolle der Technologie sein sollen und nicht umgekehrt. 2001 sind
darum Freie-Software-Expertinnen und -Experten aus ganz Europa
zusammengekommen und haben die Free Software Foundation Europe gegründet
[1]. 20 Jahre später konzentrieren wir unsere Arbeit erfolgreich auf
drei Säulen [2], damit Softwarefreiheit in Europa weiter gedeiht:
Öffentlichkeitsarbeit, politische Interessenvertretung und rechtliche
Unterstützung.
== Einige Highlights der letzten 20 Jahre ==
2021 blickt die FSFE auf eine erfolgreiche Geschichte mit großen
Erfolgen im öffentlichen, rechtlichen und politischen Bereich zurück.
Zum Beispiel 2005, als unsere erfolgreiche Kampagne [3] und die
Zusammenarbeit mit anderen Organisationen das Europäische Parlament
schließlich zur Abstimmung gegen Softwarepatente [4] überzeugt. Oder
zwei Jahre später, als der Europäische Gerichtshof sich an den
Empfehlungen der FSFE orientiert, und Microsoft zur Veröffentlichung von
Interoperabilitätsinformationen verpflichtet [5] hat. In dieser Zeit
haben wir auch die dringende Notwendigkeit gesehen, den Entwicklerinnen
und Entwicklern Freier Software bei der Klärung der rechtlichen Aspekte
ihrer Arbeit zu helfen, zum Beispiel bei der Durchsetzung von
Lizenzverstößen. Dies führte dazu, dass die FSFE bereits 2006 begann,
mit Rechtsanwälten in Europa für Freie Software zusammen zu arbeiten.
Inzwischen unterhält die FSFE das weltweit größte professionelle
Netzwerk zu Rechtsfragen im Zusammenhang mit Freier Software [6]. Die
Rechtsexpertinnen und -experten der FSFE in diesem Netzwerk helfen mit
konkreter Lizenzberatung. Dazu haben wir 2017 auch die äußerst
erfolgreiche Initiative REUSE [7] ins Leben gerufen, um eine Reihe von
Empfehlungen zu bieten, welche die Lizenzierung von Freie-Software-
Projekten für Entwicklerinnen und Entwickler deutlich vereinfachen.
REUSE wurde inzwischen von bekannten Projekten wie der deutsche Corona-
Warn-App und von KDE übernommen.
Seit ihrer Gründung engagiert sich die FSFE mittels öffentlicher
Kampagnen und hilft Menschen dabei, die Vorteile von Freier Software zu
verstehen und von deren Einsatz zu profitieren. 2010 haben wir den
ersten "Ich liebe Freie Software" [8] -Tag ins Leben gerufen, der
seitdem jedes Jahr am 14. Februar rund um den Globus gefeiert wird. Zwei
Jahre später, 2012, haben wir mit der Einführung unserer 'Free Your
Android-Kampagne [9] Anwenderinnen und Anwendern geholfen, Freiheit auf
ihren Mobiltelefonen zu erreichen. 2017 haben wir die außerordentlich
erfolgreiche Kampagne Public Money? Public Code! [10] gestartet, die
bereits mehrere öffentliche Verwaltungen zum Wechsel ihrer IT-Strategie
bewegen konnte. Der zugehörige offene Brief [11] wurde bisher von über
200 zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie 31.000 Einzelpersonen
und mehrere öffentliche Verwaltungen, darunter die Stadt Barcelona und
das schwedisches JobTech-Development center unterzeichnet.
== FSFE20 Kampagne: Wir geben das Mikrofon an unsere Gemeinschaft ==
All diese Errungenschaften können natürlich nur einen kleinen Einblick
auf die Auswirkungen der FSFE und unserer Aktivitäten in den letzten 20
Jahren geben. Auch zeigen sie nur bedingt, wie all diese Erfolge das
Ergebnis unserer großen Gemeinschaft sind, auf die wir uns seit unserer
Gründung verlassen können. Um wenigstens einen Teil dieser Gemeinschaft
vorzustellen, haben wir dieses Jahr die FSFE20-Kampagne [12] ins Leben
gerufen, um das Mikrofon an unsere Community zu übergeben.
Wir haben Menschen kontaktiert, die der FSFE von Anfang an den Weg
geebnet haben, zum Beispiel langjährige Unterstützerinnen und
Unterstützer sowie ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einer
Reihe von Interviews diskutieren wir die Fortschritte der FSFE sowie
zugehörige technologische Themen. Jede Person, die an der FSFE beteiligt
ist, hat einzigartige Erinnerungen, Expertise und Hoffnungen für die
Zukunft. Sie sind alle Teil der Geschichte von 20 Jahren FSFE.
Bisher interviewed wurden Georg Greve [13], Gründungspräsident der FSFE;
Reinhard Müller [14], langjähriger Freiwilliger und ehemaliger
Schatzmeister der FSFE; Fernanda Weiden [15], ehemalige Vizepräsidentin
der FSFE und Gründungsmitglied von FSF Lateinamerika; sowie Torsten
Grote [16], Freier-Software-Entwickler und langjähriger Freiwilliger bei
der FSFE.
Und das ist erst der Anfang. Wir werden noch einige Interviews mehr
durchführen um 20 Jahre FSFE zu beleuchten. Außerdem planen wir für den
Herbst eine spezielle Geburstagspublikation, deren Inhalt vollständig
von Beiträgen aus unserer Germeinschafterstellt wird. Alles dau und die
Interviews finden Sie auf unserer Geburtstag Seite [17]. Neben den
Interviews finden Sie auch ein Geburtstags-Video vom Science-Fiction-
Autor Cory Doctorow und eines von unserem aktuellen Präsidenten Matthias
Kirschner, sowie Informationen dazu, wie Menschen an unseren
Feierlichkeiten teilnehmen können.
=== Eine Botschaft von unserem Präsidenten Matthias Kirschner ===
Obwohl sich die Technologien stets ändern, waren unsere Werte in den
letzten zwanzig Jahren konstant. Der Kern unserer Arbeit ist
zusammengefasst: Menschen über die Natur Freier Software aufklären, die
politische Bedeutung Freier Software hevorheben und die Vereinfachung
aller rechtlichen Rahmenbedingungen für Freie Software. Matthias
Kirschner, seit 2015 Präsident der FSFE, erklärt das in diesem kurzen
Video mit seinen eigenen Worten auf unserer Geburtstag Seite:
https://fsfe.org/activities/20years/20years.de.html
1: https://lists.fsfe.org/pipermail/press-release/2001q2/000003.html
2: https://fsfe.org/about/ourwork.de.html
3: https://lists.fsfe.org/pipermail/press-release/2004q2/000057.html
4: https://lists.fsfe.org/pipermail/press-release/2005q3/000109.html
5: https://fsfe.org/activities/ms-vs-eu/ms-vs-eu.de.html
6: https://fsfe.org/activities/ftf/ln.de.html
7: https://reuse.software/
8: https://fsfe.org/activities/ilovefs/index.de.html
9: https://fsfe.org/activities/android/index.de.html
10: https://publiccode.eu/
11: https://publiccode.eu/openletter/
12: https://fsfe.org/activities/20years/20years.de.html
13: https://fsfe.org/news/2021/news-20210204-01.de.html
14: https://fsfe.org/news/2021/news-20210305-01.de.html
15: https://fsfe.org/news/2021/news-20210420-01.de.html
16: https://fsfe.org/news/2021/news-20210625-01.de.html
17: https://fsfe.org/activities/20years/20years.de.html
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= REUSE Booster hilft Freie-Software-Projekten bei Lizenzierung und Copyright =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210609-01.de.html ]
REUSE ist eine Reihe von Best Practices, die die Lizenzierung von Freier
Software wesentlich vereinfachen. Es hilft Entwickelnden mit einfachen
Leitlinien, ihr Copyright und die Bedingungen für die Wiederverwendung
von Code zu deklarieren und stellt Hilfsdokumente und niedrigschwellige
Werkzeuge zur Verfügung, um die Arbeit zu erledigen. Mit REUSE Booster
geben wir nun direkte Unterstützung dabei für Freie Software-Projekte.
Von Anfang an war es das Ziel von REUSE [1], einer Initiative unter der
Leitung der Free Software Foundation Europe (FSFE), Lizenzierung und
Urheberrecht für Entwickler drastisch zu vereinfachen, insbesondere für
solche, die keine juristische Erfahrung und Unterstützung haben. Dieses
Ziel wurde bereits erreicht.
REUSE bietet standardisierte Möglichkeiten, alle Dateien eines Projektes
mit der jeweiligen Lizenz und dem Copyright zu kennzeichnen. Für
Entwickler ist es einfacher als je zuvor, Freie Software zu entwickeln
und ihre Bedingungen für die Wiederverwendung von Code klar zu
kommunizieren. REUSE bietet ein Tutorial und eine FAQ, sowie das REUSE
Helper Tool und eine API, um einst manuelle Prozesse zu automatisieren.
Wir arbeiten kontinuierlich daran, all dies zu verbessern. Aber wir
gehen noch einen Schritt weiter.
== Bühne frei für REUSE Booster ==
Mit REUSE Booster gehen wir einen Schritt weiter. Wir laden Freie-
Software-Projekte ein, sich zu registrieren [2], um Hilfe von den
Rechtsexperten der FSFE zu erhalten. Wie der Name schon sagt, wird dies
den Prozess der Umsetzung der Best Practices sowie das allgemeine
Verständnis von Lizenzierung und Copyright stark beschleunigen.
Angenommene Projekte werden zu einem Kick-off-Workshop eingeladen, in
dem der Prozess und typische Fragen geklärt werden. Anschließend erhält
jedes Projekt eine individuelle Auswertung, die mögliche
Herausforderungen auf dem Weg zur vollständigen REUSE-Konformität
aufzeigt. Sollten unvorhergesehene Probleme auftreten, gibt es direkte
Ansprechpartner, die Hilfestellung geben können. Zu guter Letzt werden
wir praktische Ratschläge geben, wie man eine beständig gute
Kommunikation von Lizenzen und Copyright aufrechterhalten kann.
Die FSFE bietet bereits ähnliche Unterstützung für alle Projekte im Next
Generation Internet Zero (NGI0) Projekt [3]. Als Partner des Konsortiums
helfen wir den Entwicklern, lizenz- und urheberrechtliche Unklarheiten
zu beseitigen und rechtliche Fallstricke zu vermeiden. Darüber hinaus
übernehmen viele von ihnen die Best Practices von REUSE, um ihre
Lizenzkonformität zu optimieren. Auf dieser praktischen Erfahrung bauen
wir nun auf und ermöglichen es anderen Projekten, davon zu profitieren.
Ermöglicht wird dies durch REUSE-Sponsoren [4] wie Siemens und die
individuelle Unterstützung durch Freiwillige und Unterstützer [5] der
FSFE.
Wenn Ihr Freies Software-Projekt Unterstützung erhalten möchte, um
REUSE-konform zu werden, registrieren [6] Sie sich bis spätestens 8.
Juli 2021. Bitte verbreiten Sie auch die Nachricht und informieren Sie
andere Entwicklerinnen und Entwickler über diese Möglichkeit.
Zur Diskussion [7]
1: https://reuse.software
2: https://reuse.software/booster
3: https://fsfe.org/activities/ngi/index.de.html
4: https://reuse.software/supporters/
5: https://my.fsfe.org/support
6: https://reuse.software/booster
7: https://community.fsfe.org/t/698
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Telekom-Reform in Österreich: Verbraucher müssen von Routerfreiheit profitieren =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210506-01.de.html ]
Österreich reformiert sein Telekommunikationsgesetz, um die neuen
europäischen Richtlinien zur elektronischen Kommunikation zu
implementieren. Die österreichische Regierung hat nun die einmalige
Gelegenheit, Routerfreiheit auf gesetzlicher Ebene zu verankern, um
Verbraucher und den Markt zu schützen.
Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass alle einen Router und
ein Modem ihrer Wahl für ihren Internetanschluss frei wählen und nutzen
können, so wie man es auch mit Smartphones und anderen Geräten kennt und
macht. Diese sogenannte Routerfreiheit [1] ist das Recht, dass
Nutzerinnen und Nutzer ein privates Modem und einen Router anstelle der
vom Internet-Provider (ISP) gelieferten Geräte wählen und nutzen können.
Das Recht, Endgeräte der eigenen Wahl zu verwenden, ist in der EU durch
die Netzneutralitätsverordnung [2] garantiert. Im Rahmen einer großen
Reform des Telekommunikationssektors in Europa (EECC) werden jedoch neue
Regeln eingeführt, die sich negativ auf die Routerfreiheit auswirken
können, weil sie die Frage betreffen, ob Router als Endgerät zählen.
Wie andere europäische Länder [3] befindet sich auch Österreich im
Prozess der Umsetzung der Telekommunikationssektor-Reform. Die
österreichische Regierung hat einen Entwurf [4] für das neue
Telekommunikationsgesetz (TKG) vorgelegt, der Bestimmungen enthält, die
die Möglichkeit der Verbraucher betreffen, ihr eigenes Gerät für die
Verbindung mit dem Internet zu nutzen. Österreich hat mit dieser Reform
die einmalige Chance, die Rechte der Verbraucher zu stärken, indem es
die Routerfreiheit auf gesetzlicher Ebene garantiert und so einen
offenen Markt fördert.
== Routerfreiheit und Konsumentenrechte: ein perfektes Zusammenspiel ==
Router und Modems sind die Torwächter für die meisten Online-
Aktivitäten. Verbraucher müssen in der Lage sein, ein Gerät zu wählen,
das ihnen die Nutzung von Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen
ermöglicht, die ihren Anforderungen entsprechen. Die meisten ISPs bieten
nur einige wenige Router-Modelle an. Dies birgt Risiken für die Freiheit
und Sicherheit ihrer Verbraucher. Wenn beispielsweise größere Probleme
oder Sicherheitslücken auftreten, wäre eine enorme Anzahl von Nutzern
auf einmal betroffen. Eine fehlende Routerfreiheit gefährdet damit die
Privatsphäre und Sicherheit der Verbraucher und ihrer persönlichen
Daten.
Auch verringert Routerfreiheit die Wahrscheinlichkeit, dass der Router-
Markt von nur einem oder wenigen Produkten oder Herstellern dominiert
wird. Nur mit Routerfreiheit ist die digitale Souveränität der
Verbraucher wirklich gesichert und der Markt bleibt für alle Hersteller
offen.
=== Routerfreiheit in Gefahr ===
FSFE und epicenter.works [5] fordern die österreichische Regierung auf,
Routerfreiheit als Standard in der Gesetzesnovelle festzuschreiben. Die
IT-Sicherheit, die Privatsphäre und der Datenschutz der Verbraucher
dürfen nicht zugunsten der Geschäftspraktiken der ISPs aufgegeben
werden. Die Routerfreiheit muss im Reformtext verankert werden.
Wie epicenter.works im Februar 2021 aufzeigte [6] wird gemäß dem Entwurf
des neuen österreichischen Telekommunikationsgesetzes die Entscheidung
über die Routerfreiheit vollständig an die nationale Regulierungsbehörde
(RTR) [7] delegiert, anstatt dieses Recht im Gesetzestext grundsätzlich
festzuschreiben. Im Extremfall könnte das zu Regeln führen, die das
Recht der Verbraucher, ihre eigenen Geräte zu nutzen, komplett
blockieren könnten [8].
Länder wie Deutschland, Italien und die Niederlande haben in den letzten
Jahren Gesetze zur Durchsetzung der Routerfreiheit verabschiedet. In
jüngster Zeit hat Griechenland [9] im Rahmen der EU-Telekom-Reform eine
Vorentscheidung für Routerfreiheit getroffen, die Regulierungsbehörde
schlägt sie als Standard vor.
=== Wie alle mithelfen können, Routerfreiheit zu schützen ===
Das Engagement von Verbrauchern ist grundlegend für den Schutz der
Routerfreiheit in Österreich und der EU. Die FSFE hat ein Activity
Package [10], für Einzelpersonen und Organisationen vorbereitet, die mit
Regulatoren und Entscheidungsträgern ihres Landes in Kontakt treten und
sich für Routerfreiheit einsetzen wollen. Außerdem möchten wir mehr über
die Erfahrungen der Verbraucher mit Routerfreiheit in Österreich
herausfinden, damit wir die Entscheidungsträger auf die Problematik
aufmerksam machen können. Helfen Sie mit und nehmen Sie an der Umfrage
zur Routerfreiheit [11] teil. Es wird nur ein paar Minuten dauern!
Zur Diskussion [12]
1: https://fsfe.org/activities/routers/routers.de.html
2: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=uriserv:OJ.L_.2015.310.…
3: https://fsfe.org/news/2020/news-20200601-01.de.html
4: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/ME/ME_00082/index.shtml
5: https://epicenter.works/
6: https://epicenter.works/document/3122
7: https://www.rtr.at
8: https://fsfe.org/news/2020/news-20200601-01.de.html
9: https://fsfe.org/news/2021/news-20210505-01.de.html
10: https://fsfe.org/news/2021/news-20210330-01.de.html
11: https://survey.fsfe.org/index.php/628449
12: https://community.fsfe.org/t/668
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Bundestagswahl 2021: Forderungen für eine digital souveräne Gesellschaft =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210427-01.de.html ]
Organisationen der digitalen Zivilgesellschaft stellen für die
Bundestagswahl 2021 vier Forderungen für eine digital souveräne
Gesellschaft an die Politik. Darunter die Free Software Foundation
Europe, die sich dafür einsetzt, dass mit öffentlichen Geldern für
öffentliche Verwaltungen entwickelte Software unter einer Freie-Software
Lizenz veröffentlicht wird.
Am 1. April 2020 forderten zivilgesellschaftliche Organisationen, die
sich für eine unabhängige digitale Infrastruktur und freien Zugang zu
Wissen einsetzen die Politik auf: Aus der Krise lernen - Digitale
Zivilgesellschaft stärken! [1] In einem offenen Brief eröffneten die
unterzeichnenden Organisationen zugleich konkrete Handlungsempfehlungen.
Geschehen ist seitdem jedoch viel zu wenig. Das vergangene Jahr hat
deutlich gemacht, dass Politik und öffentliche Verwaltung mit ihrer
eigenen digitalen Transformation überfordert sind und in der
Digitalpolitik Schwerpunkte setzen, die nicht den Bedürfnissen der
Gesellschaft entsprechen. Von einer digital souveränen Gesellschaft sind
wir weit entfernt.
Deshalb hat sich unter digitalezivilgesellschaft.org [2] erneut ein
breites Spektrum an Organisationen, darunter auch die Free Software
Foundation Europe, zusammengefunden, um die Politik mit ihrer Expertise
zu unterstützen. Mit vier Forderungen zeigt das Netzwerk, wie
Digitalisierung für eine digital souveräne Gesellschaft gelingen kann –
und fordert die Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl auf,
Digitalisierung für das Gemeinwohl zur zentralen Prämisse zu machen.
=== Vier Forderungen an die Bundesregierung ===
1. Digitale Souveränität: Die Politik muss die digitale Souveränität der
Gesellschaft als oberste Maxime in der Digitalpolitik verankern.
Statt eines Digitalministeriums brauchen wir für die kommende
Legislaturperiode eine Mission, welche digitale Souveränität zum
Leitprinzip erhebt und mit Vertretern aus Zivilgesellschaft,
Wissenschaft und Wirtschaft zusammen verfasst und evaluiert wird.
2. Beteiligung und Transparenz: Die Zivilgesellschaft muss endlich die
gleichen Möglichkeiten wie Wirtschaft und Wissenschaft erhalten, um
ihre Expertise einzubringen. Dies wird durch eine
Zivilgesellschaftsquote in politischen Beratungsgremien,
Kommunikation und Transparenz zu Abläufen politischer
Entscheidungsprozesse, gesetzlich festgelegte Fristen für
Konsultationen sowie maschinenlesbare Dokumentation erreicht.
3. Öffentliches Geld, öffentliches Gut: Öffentlich geförderte Lösungen
müssen für alle unter einer freien Lizenz zugänglich sein, damit kein
Wissen verloren oder Probleme doppelt gelöst werden. Das betrifft
Software: Wir wollen rechtliche Grundlagen, die es erfordern, dass
mit öffentlichen Geldern für öffentliche Verwaltungen entwickelte
Software unter einer Freien Software Lizenz (auch als Open Source
beziechnet) veröffentlicht wird. Wenn es sich um öffentliche Gelder
handelt, sollte auch der Code öffentlich sein! (Public Money? Public
Code!) [3]. Aber auch Daten der öffentlichen Verwaltung (Open Data)
sowie freies Wissen und offene Bildungsmaterialien (Open Educational
Resources).
4. Nachhaltige Digitalisierung: Die Digitalisierung kann nur gelingen,
wenn der Aufbau von digitaler Infrastruktur wirtschaftlich und sozial
ausgestaltet wird. Dazu müssen Diversität in der Digitalisierung
sowie der Aufbau und die Wartung von sicherer, dezentraler digitaler
Infrastruktur für die Gesellschaft langfristig gefördert werden.
== Launch-Event am 5. Mai 2021 ==
Am Launch-Event diskutieren Julia Reda (ehem. Mitglied des EU-
Parlaments), Henning Tillmann (Softwareentwickler und Co-Vorstand von
D64) und Julia Kloiber (Co-Gründerin Superrr Lab) am 5. Mai 2021 von
18:00 Uhr bis 19:30 Uhr diese vier Forderungen. Moderiert wird die Runde
von Katja Jäger (betterplace lab). Anschließend gibt es für alle
Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in vier Themenräumen zu Lösungen,
Maßnahmen und Handlungsaufforderungen auszutauschen. Alexander Sander
von der FSFE wird den Themenraum zu "Public Money? Public Code!"
moderieren. Weitere Informationen und Anmeldung zum Launch-Event gibt es
in Kürze auf digitalezivilgesellschaft.org [4].
Unterzeichnende Organisationen von digitalezivilgesellschaft.org: Free
Software Foundation Europe, Superrr Lab, gut.org, betterplace lab,
Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND), Open Knowledge
Foundation Deutschland e.V., Liquid Democracy e.V., iRights.Lab, Forum
InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V.
(FIfF), Chaos Computer Club, Bundesverband Smart City e.V., mediale
pfade, Stiftung Erneuerbare Freiheit, Center for the Cultivation of
Technology, neuland21 e.V., Arbeitskreis Digitalisierung der BUNDjugend,
Verstehbahnhof, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, Wikimedia
Deutschland e. V., Stiftung Neue Verantwortung, D64, epicenter.works
e.V., Digitale Gesellschaft e.V., Ashoka Deutschland e. V., Progressives
Zentrum e. V.
Zur Diskussion [5]
1: https://lists.fsfe.org/pipermail/press-release-de/2020q2/000323.html
2: https://digitalezivilgesellschaft.org/
3: https://publiccode.eu/
4: https://digitalezivilgesellschaft.org/
5: https://community.fsfe.org/t/663
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Dortmund setzt auf Freie Software - Weg frei für Public Money? Public Code! =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210331-01.de.html ]
Mit einem wegweisenden Beschluss hat sich Dortmund dem Einsatz von
Freier Software verschrieben. Der Rat der Stadt hat mit einer
überwältigenden, fraktionsübergreifenden Mehrheit den Weg für „Public
Money? Public Code!“ frei gemacht. Künftig soll von der Verwaltung
entwickelte oder beauftragte Software der Allgemeinheit zur Verfügung
gestellt werden.
Bereits im Februar hat der Rat der Stadt einen zuvor von den Fraktionen
von SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU, Die Linke+ sowie der Fraktion
FDP/Bürgerliste eingereichten Antrag angenommen. Künftig soll, wo immer
möglich, Freie Software eingesetzt und zudem von der Verwaltung
entwickelte oder zur Entwicklung beauftragte Software der Allgemeinheit
zur Verfügung gestellt werden. Damit folgt Dortmund dem Prinzip „Public
Money? Public Code!“ - von allen bezahlter Code sollte für alle
verfügbar sein! Das heute veröffentlichte Protokoll der Sitzung [1]
zeigt, mit welcher Geschlossenheit der Rat hinter dem Prinzip steht: Der
Antrag wurde einstimmig angenommen. (Zwar enthielt sich die Fraktion
FDP/Bürgerliste bei der Abstimmung auf Grund eines anderen
Änderungsantrags zu einem anderen Punkt, brachte den Antrag aber mit ein
und steht noch immer dahinter) Möglich wurde das Ergebnis durch den
konsequenten Einsatz der Initiative Do-FOSS [2], die auch die „Public
Money? Public Code“- Kampagne der FSFE unterstützt.
Matthias Kirschner, Präsident der Free Software Foundation Europe
erklärt dazu: „Wir freuen uns, dass die Initiative Do-FOSS durch ihren
unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Jahren die Stadt Dortmund vom
Prinzip „Public Money? Public Code“ überzeugen konnte. Freie Software
gibt allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu
verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten kommen auch
staatlichen Akteuren zugute. Öffentliche Verwaltungen, die diesem
Prinzip folgen, können von zahlreichen Vorteilen profitieren:
Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Stellen, Unabhängigkeit von
einzelnen Anbietern, mögliche Steuerersparnisse, Innovationsförderung
und eine solidere Grundlage für IT-Sicherheit. Durch den Beschluss des
Rates gibt es nun die politische Rückendeckung, um die Abhängigkeiten
von proprietären Anbietern Stück für Stück aufzulösen. Wir werden die
Umsetzung begleiten und rufen gleichzeitig andere Verwaltungen in
Deutschland und Europa auf, dem Vorbild Dortmunds zu folgen.“ Die
"Public Money? Public Code!"-Initiative zielt darauf ab, Freie Software
als Standard für öffentlich finanzierte Software zu etablieren. Die
"Public Money? Public Code!"-Initiative der Free Software Foundation
Europe wird von über 200 Organisationen und Verwaltungen unterstützt.
Mehr dazu erfahren Sie hier: publiccode.eu [3]
Zur Diskussion [4]
1: https://rathaus.dortmund.de/dosys/doRat.nsf/NiederschriftXP.xsp?action=open…
2: https://blog.do-foss.de/
3: https://publiccode.eu/
4: https://community.fsfe.org/t/646
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Statement on Richard Stallman rejoining the FSF board =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2021/news-20210324-01.de.html ]
We learnt through a public announcement that Richard Stallman is again
part of the board of directors of the Free Software Foundation, one of
our independent sister organisations. We disapprove of this step that
came without any message of remorse or willingness to change.
In 2019, Richard Stallman resigned as president and board member of the
Free Software Foundation. On 21 March 2021 Stallman announced he is
member of the board again. The FSFE only learnt about that fact through
his public announcement.
We believe this step and how it was communicated harms the future of the
Free Software movement. The goal of the software freedom movement is to
empower all people to control technology and thereby create a better
society for everyone. Free Software is meant to serve everyone
regardless of their age, ability or disability, gender identity, sex,
ethnicity, nationality, religion or sexual orientation. This requires an
inclusive and diverse environment that welcomes all contributors
equally. The FSFE realises that we ourselves and the Free Software
movement still have to work hard to be that place where everyone feels
safe and respected to participate in it in order to fulfill the
movement's mission.
One crucial factor in making our community more inclusive is to
recognise and reflect when other people are offended or harmed by our
own actions and consider this feedback in future actions. The way
Richard Stallman announced his return to the board unfortunately lacks
any acknowledgement of this kind of thought process, and we are deeply
disappointed that the FSF board did not address these concerns before
electing him a board member again. Overall, we feel the current step
sends the wrong signal to existing and future community members.
That is why, as a legally and financially independent organisation, in
which Richard Stallman has not had any decision-making powers, we call
for his resignation from all FSF bodies. The FSF needs to seriously
reflect on this decision as well as their decision-making process to
prevent similar issues from happening again. Therefore, in the current
situation we see ourselves unable to collaborate both with the FSF and
any other organisation in which Richard Stallman has a leading position.
Instead, we will continue to work with groups and individuals who foster
diversity and equality in the Free Software movement in order to achieve
our joint goal of empowering all users to control technology.
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org
= Öffentlicher Code für nachhaltige internationale Entwicklungszusammenarbeit =
[ Online lesen: https://fsfe.org/news/2020/news-20201210-01.de.html ]
Internationale Entwicklungszusammenarbeit wird zunehmend digital. Freie
Software somit zu einer Grundlagentechnologie, um die UN-Ziele für
nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Zusammen mit Experten auf dem
Gebiet fasst die FSFE diese Zusammenhänge zusammen und fordert die
Veröffentlichung öffentlich finanzierter Technologien als Freie
Software.
Zu den inhärenten Eigenschaften Freier Software und ihrer Gemeinschaften
gehören der gleichberechtigte Zugang zu den Quellen, eine internationale
Kultur des Austausches und die gemeinsame Entwicklung von Software zum
Nutzen aller. Während viele von uns diese Freiheiten inzwischen als
universell akzeptieren, gilt dies leider nicht wenn wir in die Welt der
proprietären Software schauen. Analog gilt dies leider oft auch bei der
Verteilung der natürlichen Ressourcen rund um den Globus.
Im Jahr 2015 legte die Generalversammlung der Vereinten Nationen die
/'Ziele für nachhaltige Entwicklung'/ fest, die auf "eine bessere und
nachhaltige Zukunft für alle" abzielen. Ziel ist es bestehende
Ungleichheiten zu verringern und zugleich Zugang zu den grundlegendsten
Ressourcen unserer Gesellschaften - wie beispielsweise Nahrung,
Gesundheit und Bildung - für alle zu bieten. Die internationale
Entwicklungszusammenarbeit ist seitdem bestrebt, die vereinbarten
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, indem sie die
globalen Bedingungen verbessert und lokale Partner vor Ort stärkt. In
gewissem Maße ähnlich wie bei der Softwarefreiheit sollen bestehende
Abhängigkeiten reduziert und neue Abhängigkeiten um jeden Preis
vermieden werden.
Zunehmend wird die internationale Entwicklungszusammenarbeit
digitalisiert und verlagert ihren Schwerpunkt auf die digitale
Zusammenarbeit. Ob in der Landwirtschaft, der industriellen Produktion,
im Gesundheitswesen oder in der öffentlichen Verwaltung - die
Entwicklung und Aufrechterhaltung moderner sozialer Prozesse ist ohne
Software nicht länger denkbar. Funktionale Software wird dadurch
gewissermaßen zur Basistechnologie der sozialen Organisation wie auch
moderner Verwaltungsdienstleistungen. Die Einführung proprietärer
Software verschärft jedoch die Abhängigkeiten der Anwenderinnen und
Anwender in den Entwicklungsländern von der derzeit marktbeherrschenden
Softwareindustrie in den heutigen Industrieländern. Freie Software
hingegen ermöglicht die Emanzipation und Unabhängigkeit ihrer
Nutzerinnen und Nutzern - von Einzelpersonen bis hin zu staatlichen
Organisationen.
Zugleich ermöglicht Freie Software die Wiederverwendung einmal
getätigter Entwicklungsinvestitionen rund um den Globus ohne (weitere)
Lizenzkosten und ohne rechtliche oder technische Einschränkungen. Durch
die gleichzeitige Veröffentlichung des Quellcodes auf öffentlichen Code-
Repositories kann auch die eigene Software-Entwicklung von der
Wiederverwendung, Verbesserung und Neuveröffentlichung durch andere
Akteure rund um den Globus profitieren. Im Hinblick auf die
internationale Zusammenarbeit dient der frei lizenzierte Quellcode als
Grundlage für organisierte oder selbstbestimmte Wissensmultiplikation
und -transfer sowie für die internationale Kooperation. Freie Software
ermöglicht so die Entwicklung digitaler Grundlagen und bietet
internationale Standards, ohne zugleich neue Monopole und Abhängigkeiten
zu schaffen.
Die soeben genannten Gründe verdeutlichen, dass Freie Software ein
wesentlicher Bestandteil jeder nachhaltigen digitalen Entwicklung ist.
Folglich verlangen auch die von der Digital Impact Alliance entwickelten
"Prinzipien für digitale Entwicklungszusammenarbeit" die
Veröffentlichung von Software, Daten und Standards unter freien
Lizenzen. Nachdem immer mehr Akteure der internationalen
Entwicklungszusammenarbeit die Prinzipien unterzeichnen hat dies die
FSFE zum Anlass genommen und zusammen mit Experten der Deutschen
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit die Hauptvorteile des
Einsatzes Freier Software für die internationale
Entwicklungszusammenarbeit in einem Artikel zusammengefasst [1].
Der Artikel ist Teil unserer Serie über die Grundlagen Freier Software
[2]. Er liefert Hintergrundinformationen über den laufenden Prozess der
Digitalisierung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit,
dessen Auswirkungen und den Status quo. Dabei werden die vielfältigen
Vorteile beleuchtet, von denen die internationale
Entwicklungszusammenarbeit bei der Nutzung und Entwicklung Freier
Software profitieren kann. Diese bilden die Grundlage für die Forderung
der FSFE, dass in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit alle
Softwareentwicklung, die mit öffentlichen Geldern (ko-)finanziert wird,
als Freie Software veröffentlicht wird [3].
Artikel jetzt lesen [4]
Nico Lück, Ko-Autor des Artikels und Experte der Deutschen Gesellschaft
für internationale Zusammenarbeit, fasst zusammen: "Die Minimierung von
Abhängigkeiten und der Aufbau von lokalen Partnerkapazitäten fördert die
Nachhaltigkeit von IT-Lösungen: Freie Software und andere offene
Ressourcen sind die Instrumente, die für eine nachhaltige
Entwicklungszusammenarbeit bevorzugt und gefördert werden sollten." Zur
Diskussion [5]
1: https://fsfe.org/freesoftware/developmentcooperation/index.de.html
2: https://fsfe.org/freie%20Software/index.de.html
3: https://fsfe.org/freesoftware/developmentcooperation/index.de.html#pmpc-for…
4: https://fsfe.org/freesoftware/developmentcooperation/index.de.html
5: https://community.fsfe.org/t/555
== Über die Free Software Foundation Europe ==
Die Free Software Foundation Europe ist ein gemeinnütziger Verein, der
Menschen im selbstbestimmten Umgang mit Technik unterstützt. Software
beeinflusst sämtliche Bereiche unseres Lebens. Es ist wichtig, dass
diese Technik uns hilft, statt uns einzuschränken. Freie Software gibt
allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen,
zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere
Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf
Privatsphäre.
Die FSFE hilft Menschen und Organisationen dabei, zu verstehen, wie
Freie Software zu Freiheit, Transparenz und Selbstbestimmung beiträgt.
Sie stärkt Nutzerrechte, indem sie Hürden für den Einsatz Freier
Software beseitigt, ermutigt Menschen zum Einsatz und zur Entwicklung
Freier Software, und stellt Ressourcen für alle bereit, die Freie
Software in Europa voranbringen wollen.
https://fsfe.org